Leon Engler mit dem 3sat-Preis bei den "46. Tagen der deutschsprachigen Literatur" ausgezeichnet

So, 26.06.2022, 13:30 Uhr
"46. Tage der deutschsprachigen Literatur": Leon Engler / Copyright: BZDF/ORF/Giovanna Albanese Trigona

Für seinen Text "Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten" erhielt Leon Engler am Sonntag, 26. Juni 2022, den mit 7500 Euro dotierten 3sat-Preis bei den "46. Tagen der deutschsprachigen Literatur", die vom 22. bis 26. Juni 2022 in Klagenfurt stattfanden. Der ausgezeichnete Text handelt von einem Schauspieler unter Optimierungsdruck.

"Dazugehören wollen und gleichzeitig nicht, das ist das Leitmotiv des Textes von Leon Engler. Hier werden sehr viele Themen atomisiert, allen voran die Besessenheit der Gegenwart mit einer Art von fixen, authentischen Identität und einem völlig überladenen Authentizitätsbegriff. Die Figur gewinnt dadurch, dass sie einen Abstand zu sich einnimmt. Das finde ich großartig und dazu auch kann Literatur verhelfen", so Jurymitglied Philipp Tingler.

Leon Engler, 1989 in Oberzell/Bayern geboren, studierte Theaterwissenschaften in Wien und Paris, weitere verfolgte er Studien der Psychologie in Köln und der Kulturwissenschaft und Psychoanalyse in Berlin. Er lebt als Autor und angehender Psychologe in Berlin und Wien.

Der mit 25.000 Euro dotierte Ingeborg-Bachmann-Preis ging 2022 an Ana Marwan aus Slowenien. Alexandru Bulucz wurde mit dem Deutschlandfunkpreis ausgezeichnet, Juan S. Guse mit dem KELAG-Preis. Das Publikum stimmte beim BKS-Bank-Preis für Elias Hirschl.

Bei den "46. Tagen der deutschsprachigen Literatur" in Klagenfurt waren 14 Autorinnen und Autoren aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowenien und den USA ins Rennen um die begehrten literarischen Auszeichnungen gegangen. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Spezialausgaben konnten die diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Texte – je einen unveröffentlichten Prosatext mit einer Leselänge von maximal 25 Minuten – im ORF-Landesstudio Kärnten live vor Publikum und vor der Jury vortragen. Im Anschluss an die Lesung folgte die Diskussion der Jury unter dem Vorsitz von Insa Wilke. Die weiteren Jury-Mitglieder: Klaus Kastberger, Brigitte Schwens-Harrant, Philipp Tingler, Michael Wiederstein, Mara Delius und Vea Kaiser.

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Dr. Britta Schröder
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Mainz, 26. Juni 2022