"Rigoletto": 3sat zeigt Inszenierung von Bregenzer Festspielen und Doku über den Entstehungsprozess

Di, 06.08.2019, 13:28 Uhr
Die Seebühne mit dem Bühnenbild für die Oper "Rigoletto" bei den Bregenzer Festspielen 2019 © ZDF/ORF/Bregenzer Festspiele/Lisa Mathis

In diesem Jahr feiert Giuseppe Verdis Opernklassiker "Rigoletto" Premiere auf der Seebühne am Bodensee. Der 3satFestspielsommer präsentiert am Samstag, 10. August 2019, um 20.15 Uhr die Aufzeichnung von Philipp Stölzls Neuinszenierung des "Rigoletto" bei den Bregenzer Festspielen. Im Anschluss, um 22.20 Uhr, blickt die Dokumentation "Rigoletto – Opernspektakel am Bodensee" (Erstausstrahlung) von Ingrid Bertel hinter die Kulissen: Sie begleitet Stölzl bei der Erarbeitung der technisch bislang aufwendigsten Produktion der Bregenzer Festspiele und gibt Einblicke in den Entstehungsprozess der Inszenierung.

Mit großem Pop-Art-Pinsel übersetzt Stölzl in seiner Inszenierung die Opernthemen Mord und Totschlag, Sex und Missbrauch vor spektakulärem Bühnenbild in schnelle Bilder. In der Aufführung sind Vladimir Stoyanov als Rigoletto, Stephen Costello als Herzog von Mantua und Mélissa Petit als Rigolettos Tochter Gilda zu sehen. Es spielen die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Daniele Squeo. Für Stölzl ging mit der Inszenierung auf der Seebühne ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Seine Musikvideos für die Gruppe Rammstein machten ihn bekannt, in Filmen wie "Nordwand" und "Der Medicus" entwarf er atemraubende Szenen. Als Opernregisseur feierte er Erfolge unter anderem bei den Salzburger Festspielen sowie an den Staatsopern in Berlin und Dresden.

Für die Dokumentation "Rigoletto – Opernspektakel am Bodensee" begleitete Ingrid Bertel seit Beginn der Proben im Juni 2019 die Entstehung des Spektakels und den Aufbau des Bühnenbildes: Aus dem See ragt der knapp 14 Meter hohe Kopf eines Clowns – Ebenbild des Hofnarren Rigoletto. Elf Meter hoch sind seine Hände. Sie sind beweglich und werden, wie Mund und Augen des Kopfes, über Hydraulikmotoren unter Wasser von Tauchern betrieben. Ein hundertköpfiges Projektteam schuf die 140 Tonnen schwere, wohl komplexeste Bühnenskulptur, die je für Verdis Oper geschaffen wurde. Gemeinsam mit dem Dirigenten der Bregenzer Neuproduktion, Maestro Enrique Mazzola, begibt sich Ingrid Bertel in der Dokumentation außerdem auf Verdis Spuren und an die Schauplätze der Oper in Mantua.

Im Anschluss, um 23.05 Uhr, folgt im Rahmen des 3satFestspielsommers mit der "Styriarte 2019" eine Aufzeichnung der Brandenburgischen Konzerte aus der Helmut-List-Halle in Graz unter der Leitung von Stefan Gottfried, der auch den Cembalo-Part bestreitet.