3sat-Magazin "Kulturzeit" mit Schwerpunkt zur designierten Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga

Im Herbst erhält die simbabwische Autorin, Aktivistin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das 3sat-Magazin "Kulturzeit" widmet ihr einen Schwerpunkt und zeigt am Freitag, 3. September 2021, um 19.20 Uhr live "Kulturzeit: Tsitsi Dangarembga". Die deutsche Erstveröffentlichung ihres Romans "Überleben", der am 1. September erscheint, ist ebenso Thema der Sendung wie der Umgang mit kolonialer Beutekunst in Berliner Museen – ein Thema mit dem sich Tsitsi Dangarembga schon seit Langem befasst.

Als Gast im Studio begrüßt Moderatorin Nina Mavis Brunner den Schriftsteller Ilija Trojanow. Er hat 1991 den ersten Teil der Romantrilogie von Tsitsi Dangarembga ins Deutsche übersetzt, sich intensiv mit Afrika auseinandergesetzt und unter anderem auch einen Reisebericht über Simbabwe verfasst.

Der Roman "Überleben" ist der dritte Teil ihrer Trilogie, in der Tsitsi Dangarembga einerseits die Bedeutung von Bildung schildert – ihre Mutter war die erste schwarze Frau aus Simbabwe mit einem Bachelor-Abschluss –, andererseits die kulturelle Entfremdung, die damit einhergeht. Der erste Teil "Nervous Conditions" ("Der Preis der Freiheit", 1991, beziehungsweise "Aufbrechen", 2019) wurde 2018 von der BBC-Liste der "100 Geschichten, die die Welt prägten" aufgenommen, der dritte Teil der Trilogie "This mournable body" ("Überleben", 2021) stand auf der Shortlist des Booker Prize.

In Berlin studierte Tsitsi Dangarembga Film und ist heute eine der bedeutendsten Filmemacherinnen ihres Landes. Ihre Filme thematisieren häufig gesellschaftlich relevante Themen wie Aids und Gewalt gegen Frauen. Sie unterstützt aktiv junge Filmemacherinnen in ihrem Land. Im Juli 2020 wurde Tsitsi Dangarembga in Harare kurzzeitig verhaftet, weil sie zu Antikorruptionsprotesten gegen die Regierung Simbabwe aufgerufen hatte. Der Prozess beginnt am 2. September 2021.