Die Architektin Hala Younes in ihrer Ausstellung "The Places that remain" (c) ZDF und Daniel Böhm

3satKulturdoku: "Die letzten Tage von Beirut"

Beirut war mal ein Versprechen. Eine multikonfessionelle Stadt am Rand des Orients, offen zur Welt. Ein Fluchtpunkt für Dichter und Denker, Spione und Lebenskünstler. Jetzt geht die Hauptstadt des Libanon unter. "Die letzten Tage von Beirut" von Daniel Böhm, zu sehen am Samstag, 16. Juli 2022, um 19.20 Uhr ist eine Hommage an den Mythos Beirut, an eine Stadt, die Kampfplatz und kulturelle Kapitale des Nahen Ostens zugleich war und deren Lichter nun langsam ausgehen. 

Dokumentation
Sa 16. Jul
19:20 Uhr

Nicht erst der 4. August 2020, als 2750 Tonnen Ammoniumnitrat ausgerechnet die kosmopolitischsten Viertel der Stadt in Trümmer legte, markierte den Niedergang Beiruts. Der Tod der "Schweiz des Nahen Ostens", wie der Libanon einst genannt wurde, ist ein langsamer Prozess, der schon Jahre andauert. Ein brutaler Bürgerkrieg, Dauerchaos und zuletzt eine tiefe Wirtschaftskrise haben aus dem einst funkelnden Beirut eine dunkle, traurige Stadt gemacht. Wie konnte es soweit kommen? Und was geht der arabischen Welt verloren, wenn Beirut, dieser einstige Leuchtturm der Freiheit, untergeht?

In Daniel Böhms filmischer Hommage, die sich über einen ganzen Tag erstreckt, suchen unterschiedliche Personen wie der Strandclubbesitzer Walid Abou Nasser, die legendäre Theatermacherin Nidal Achkar, der einstige Kriegsherr Walid Joumblatt, die Architektin und Kuratorin Hala Younes und weitere Libanesinnen und Libanesen nach Antworten auf die Frage, was Beirut so besonders macht – und wie die Stadt so tief fallen konnte.

Der Journalist und Filmemacher Daniel Böhm lebt seit 2019 in Beirut als freier Korrespondent und schreibt u.a. für "Die Welt am Sonntag" und "Zenith". Für 3sat berichtet der gebürtige Schweizer regelmäßig aus dem Nahen Osten als auch zuvor aus Frankreich.

 

Fotos zur Sendung finden Sie hier.

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 01. Juni 2022