Der Campaigner Felix Duffy vom gemeinnützigen Verein "LobbyControl" © ZDF/Andrea Rumpler

3satKulturdoku: "Facebook und Co zerschlagen?"

Die Debatte um die Macht der Social-Media-Konzerne

Hass, politische Manipulation, unkontrollierbare Filterblasen, psychische Krankheiten: Die Social-Media-Welt hat in den Augen Vieler zersetzende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sollte man große Techkonzerne wie Meta und Google dafür in die Verantwortung nehmen? Müssen Social-Media-Giganten gar zerschlagen werden, zum Wohle aller? Oder käme das einer Zensur gleich? Diesen Fragen geht Kerstin Edinger in der 3satKulturdoku "Facebook und Co zerschlagen?" am Samstag, 25. Juni 2022, um 19.20 Uhr nach. 

Dokumentation
Sa 25. Jun
19:20 Uhr

Spätestens seit den Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen über ihren früheren Arbeitgeber Facebook ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Im Europäischen Parlament wird angestrengt um ein "Digitales Grundgesetz" gerungen, das noch 2022 in Kraft treten soll. EU-Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager setzt dabei vor allem auf mehr Regularien für Netzgiganten. Nicht länger sollen private US-Konzerne und deren Algorithmen über die Verbreitung oder Nichtverbreitung von Informationen in der EU entscheiden.  

Facebook, Twitter und YouTube spüren den Gegenwind und gehen vermehrt gegen Hass im Netz vor. Sie löschen Accounts – und verletzten damit wiederum die Meinungsfreiheit, sagen Gerichte. Wie aber könnte ein demokratisches Internet, das sich nicht über Datenkapitalismus und Aufmerksamkeitsökonomie finanziert, überhaupt aussehen? Die Ideen reichen von Offenlegung und Umprogrammierung der Algorithmen bis hin zu Zerschlagung in viele kleine Netzwerke. Die Träume eines Internets, in dem jeder gleichberechtigt seine Stimme erheben kann - und zwar ohne dass Hass und Hetze den Ton angeben - sind noch nicht zu Ende geträumt.

Darüber, wie die Social-Media-Welt eine bessere werden könnte und welche Gesetze es dafür braucht, diskutieren im Film u.a. Autor und Blogger Schlecky Silberstein, Jurist und Datenschutzaktivist Max Schrems, die Leiterin Government Affairs/Public Policy für YouTube/Google Sabine Frank, der Leiter Unternehmenskommunikation "Meta Platforms" Nick Clegg, Lobby-Controller Felix Duffy, der Künstler und Netzaktivist padeluun, die EU-Parlamentarierin Alexandra Geese, die Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager sowie die Whistleblowerin Frances Haugen.

 

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 10. Mai 2022
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