Wladimir Kaminer entdeckt Schloss Neuschwanstein (c) ZDF/3sat und Nadja Kölling

3satKulturdoku: "Kaminer Inside: Schloss Neuschwanstein"

Wladimir Kaminer blickt hinter die Kulissen des Märchenschlosses

Ein Schloss wie aus einem Traum: Auf einen zerklüfteten Felsen in 1000 Metern Höhe gebaut, gilt Neuschwanstein als berühmtestes Märchenschloss der Welt. Der Schriftsteller Wladimir Kaminer besucht Schloss Neuschwanstein. Er wandelt auf den Spuren seines Bauherrn, König Ludwig II. von Bayern, erkundigt das Allerheiligste des Königs, lässt sich notwendige Restaurationsarbeiten erklären, begegnet hingebungsvollen Fans des Monarchen,– und begibt sich auf die Spuren seines rätselhaften Todes. 3sat zeigt die 3satKulturdoku "Kaminer Inside: Schloss Neuschwanstein" am Samstag, 23. Juli, um 19.20 Uhr

Im Anschluss, um 20.15 Uhr, zeigt 3sat mit "Kaminer Inside: Passion Oberammergau" eine weitere Folge der Reihe in Erstausstrahlung.

Dokumentation
Sa 23. Jul
19:20 Uhr

Der "Kini", wie König Ludwig II. von Bayern (1845–1886) auch genannt wurde, ließ seine idealisierte Vorstellung einer alten deutschen Ritterburg vor 150 Jahren errichten. In der Abgeschiedenheit der Bergwelt plante er, den Werken seines Freundes und Idols Richard Wagner den idealen Raum zu geben. Die Bühnenbilder zu den Opern des Komponisten und die Wartburg in Eisenach waren seine Inspirationsquellen. Doch bei aller Romantik wollte Ludwig II. nicht auf den Komfort verzichten, den seine Zeit bereits zu bieten hatte. So ist Neuschwanstein hinter den Kulissen auf dem modernsten Stand der Technik des späten 19. Jahrhunderts: mit einer Zentralheizung, einem Telefon, fließendem Wasser und einer Toilette mit automatischer Wasserspülung. Die Fertigstellung des Schlosses erlebte der König allerdings nicht mehr, da er im Juni 1886 König auf mysteriöse Weise starb.

Aufgrund der Corona-Pandemie war Neuschwanstein monatelang geschlossen – eine einmalige Gelegenheit für Wladimir Kaminer, das Schloss so zu erleben, wie es sich Ludwig II. gewünscht hatte: als Rückzugsort, allein, ohne Tausende von Besucherinnen und Besucher, die normalerweise durch die Gänge strömen. Denn Neuschwanstein gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt, jedes Jahr pilgern bis zu 1,5 Millionen Gäste ins beschauliche Schwangau, um Ludwigs Märchen live zu erleben. Das hat Spuren hinterlassen: Touristinnen und Touristen tragen Staub, Feuchtigkeit und Schmutz in das Schloss. Die Folge: Textilien schimmeln, die Wandfarben verblassen, das Parkett ist kaputt. Für mehr als 20 Millionen Euro wird Neuschwanstein jetzt erstmals seit 130 Jahren restauriert. Ein Mammutprojekt: 93 Räume und mehr als 2300 Einzelobjekte, Gemälde, Möbel, Textilien, Fenster, Türen und Wände werden aufgearbeitet.

Auf seiner Entdeckungsreise erfährt der Schriftsteller von Schlossdirektor Christian Luksch und Schlossführer Maximilian Schranner allerhand Interessantes über das imposante Bauwerk, lässt sich von dem "König Ludwig II-Experten" und Besitzer der größten Ludwig II.-Sammlung der Welt Sepp Schleicher in die Geheimnisse des "Kini" einweihen, schaut den Restauratorinnen Tina Naumovic und Andjelka Lissner bei der Arbeit über die Schulter und hält einen Plausch mit Armin Lang, der am Fuße von Schloss Neuschwanstein seit vielen Jahren einen Souvenirshop betreibt.

 

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Marion Leibrecht
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Mainz, 01. Juni 2022