
3satKulturdoku: "Kunstfront - Ukrainische Kulturschaffende im Ausnahmezustand"
Ein Film von Andrzej Klamt
Trotz der Kriegsbedingungen gelingt es den Kreativen in der Ukraine noch immer, der Bevölkerung ein kulturelles Programm anzubieten. Filmautor Andrzej Klamt reist zum orthodoxen Weihnachtsfest in die Ukraine und begegnet Künstlerinnen und Künstlern in Kiew, denen es wichtig ist, gerade jetzt der Bevölkerung Kraft durch Kultur zu schenken. Wie Kunst unter diesen Umständen möglich ist und was sie in dieser extrem schwierigen Zeit den Menschen bedeutet, zeigt die 3satKulturdoku "Kunstfront - Ukrainische Kulturschaffende im Ausnahmezustand" am Samstag, 18. Februar, 19.20 Uhr. Erstausstrahlung.
19:20 Uhr
Seit Wochen sind große Teile der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie zahlreiche andere Städte des Landes ohne Strom und Wasser. Die russische Armee greift mit wiederholtem Raketenbeschuss gezielt die ukrainische Zivilbevölkerung an. Hinzu kommt der Winter mit Frost und Schneefällen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko spricht vom schlimmsten Winter für die Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg.
Trotz der gegenwärtigen Situation sind die zahlreichen Theaterschaffenden, Musiker und Musikerinnen und Künstler und Künstlerinnen aktiv. In Kiews Zentrum für zeitgenössische Kunst "Dach" wird Theater gespielt, es finden Proben, Performances und Konzerte statt. Auch der Kinderchor "Schedrik" übt weiter in Kiew, die Leiterin Marianna Sablina ist per Internet aus ihrem Exil in Berlin zugeschaltet. Zu den eindrucksvollsten Vorstellungen, die es zu sehen gibt, gehört die Performance einer aus Mariupol geflüchteten Theatergruppe. Am Anfang des Krieges harrte sie ganze zwei Monate in einem Bunker unweit ihres Theaters in Mariupol aus. Die Performance basiert auf Texten und Erlebnissen, die diese extremen Erfahrungen der Schauspielerinnen und Schauspieler spiegeln. Auf der größten Bühne der Stadt, dem Ivan Franko Theater, wird aus aktuellem Anlass Bertolt Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" inszeniert. Was bewegt die Kreativen in der Ukraine? Was bedeutet es, unter permanenter Bedrohung und Angst Kunst zu schaffen? Und was bedeutet ihnen die Solidarität von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Ausland? Der britische Graffiti-Künstler Banksy ist undercover nach Kiew gereist und hat für die Menschen in der Ukraine Streetart Graffitis an Hauswänden und Mauern hinterlassen.
Den downloadbaren Trailer zum Film finden Sie hier.
Bereits am Samstag, 11. Februar 2023, 19.20 Uhr, ist mit "Kreative im Krieg - Die Verteidigung der ukrainischen Identität" eine 3satKulturdoku zur aktuellen Lage der Kreativen in der Ukraine zu sehen.
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Christina Betkebetke.cwhatever@zdf.de
Mainz, 04. Januar 2023