
Alles außer gewöhnlich
"Wissenschaft am Donnerstag" mit einer Doku über sehr große und kleine Menschen und dem Wissenstalk "scobel" über Inklusion
Bei einer Stoffwechselerkrankung können Hormone das Wachstum anregen oder bremsen; eine extreme Körpergröße kann mit physischen Problemen und psychischem Stress verbunden sein. Die Dokumentation "Alles außer gewöhnlich: Sehr große und sehr kleine Menschen" von Liz Wieskerstrauch beschäftigt sich am Donnerstag, 6. Februar 2020, 20.15 Uhr, mit den medizinischen Hintergründen von extremem Wachstum. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" der Wissenstalk "scobel – Inklusion als Menschenrecht". Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Während kleine Jungen sich oft nicht ernst genommen fühlen, macht es Mädchen eher zu schaffen, wenn sie viel größer sind als alle anderen - wie die zwölfjährige Gretha aus Havelberg. Ihr überdurchschnittliches Wachstum ist genetisch bedingt. Der Endokrinologe Klaus Mohnike von der Universitätsklinik Magdeburg hat dem Mädchen Östrogen als Wachstumsbremse verschrieben. Doch solche Behandlungen können gesundheitliche Risiken und Nebenwirkungen bergen.
Während eine sehr große Körpergröße nicht zuletzt eine Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz sei, kann eine deutliche Wachstumsverzögerung auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. So hat Urs Eiholzer vom Pädiatrisch-Endokrinologischen Zentrum Zürich bei dem achtjährigen Neri eine Schilddrüsenerkrankung sowie Zöliakie als Ursache für seine Wachstumsstörung diagnostiziert. Seit der Junge behandelt wird, holt sein Wachstum auf und sein allgemeines Wohlbefinden hat sich deutlich verbessert. Kleinwuchs kann zahlreiche Ursachen haben. Bisweilen können Hormone helfen, oft aber auch nicht. Manchmal entscheiden sich Betroffene dann für eine schmerzhafte Operation zur Beinverlängerung.
Die Dokumentation "Alles außer gewöhnlich: Sehr große und sehr kleine Menschen" von Liz Wieskerstrauch ist in Zusammenarbeit mit der ZDF-Redaktion "37 Grad" entstanden und zeigt die medizinischen Hintergründe zur "37 Grad"-Reportage "Nie auf Augenhöhe – Von kleinen und großen Menschen", zu sehen im ZDF am Dienstag, 4. Februar, 22.15 Uhr und in 3sat am Montag, 10. Februar, 0.25 Uhr.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt der Wissenstalk "scobel – Inklusion als Menschenrecht". Von fast zehn Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland sind nur fünf Prozent von Geburt an behindert. Meist entstehen Behinderungen durch Krankheiten und können jeden treffen. Menschen mit Behinderung sind zwar in der Öffentlichkeit präsent, haben aber vorwiegend Kontakt zu Angehörigen und Freunden. Dabei müsste der Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung eigentlich schon längst Realität sein: Denn 2009 ratifizierte Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention, in der die Inklusion, also Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe am öffentlichen Leben, als Menschenrecht deklariert wurde. Was wissen nichtbehinderte über behinderte Menschen? In welchen persönlichen und gesellschaftlichen Bereichen entstehen zentrale Probleme der Inklusion und wie können mögliche Lösungswege aussehen? Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 30. Dezember 2019