Die Lischana Quelle in Scuol ist ein Europachampion - das hochmineralisierte Wasser bringt es auf bis zu 600 Milligramm Magnesium pro Liter © ZDF/SRF, Mesch & Ugge AG

An der Quelle - Graubündens Heilwassergeschichte

Eine Schweizer Dokumentation von Felice Zenoni

Nicht der Wintersport, sondern Heilwasser und Badekuren begründeten den Ruf Graubündens als internationale Feriendestination im Osten der Schweiz. Dank der besonderen Geologie sprudeln in diesem Schweizer Kanton überdurchschnittlich viele Mineralquellen aus dem Boden. Mindestens 125 sind bekannt und erfasst. Die Dokumentation "An der Quelle - Graubündens Heilwassergeschichte" am Sonntag, 18. Juni 2023, 12.10 Uhr, führt zu einigen der ältesten und bekanntesten Quellen und Bäder der Gegend. 

Dokumentation
So 18. Jun
12:10 Uhr
Erstausstrahlung

Die Reise führt nach Passugg, Bad Alvaneu, St. Moritz, Scuol, Val Sinestra und Andeer. Und nicht nur die Schönheit, sondern auch der schleichende und drohende Zerfall dieses Kulturguts werden sichtbar.

 

Gemeinsam mit Einheimischen macht sich Filmautor Felice Zenoni auf Entdeckungstour, um den Ursprung von Graubündens Quellen zu finden. Zu den meistens nicht öffentlich zugänglichen Quellfassungen führen Historikerin Karin Fuchs - sie forscht seit Jahren über die Bädergeschichte der Region - sowie der Geologe Matthias Merz. Der Engadiner zeigt in Scuol zwei hoch mineralisierte Quellen. Eine ist "Europa-Champion", wenn es um den Magnesiumgehalt geht. Mit bis zu 600 Milligramm pro Liter sprudelt das Wasser aus der Lischana-Quelle am Inn. Das schmackhafte, leicht kohlensäurehaltige Mineralwasser kann kostenlos vor Ort degustiert und in Flaschen abgefüllt werden. Die früher bekannte Trinkhalle im Val Sinestra befindet sich in einem desolaten Zustand. Jon-Anton Schmidt aus Sent blickt bei der arsenhaltigen Ulrich-Quelle sorgenvoll in die Zukunft. "Wenn wir nicht umgehend handeln, könnte es zu spät sein, dieses Kulturgut noch rechtzeitig zu retten." In Passugg taucht der Film ein in die Geschichte der Kommerzialisierung der Mineralwässer. Heute sind im Kanton Graubünden noch drei Abfüller im Geschäft. Einst bekannte Marken wie Fideris-Mineralwasser, das in alle Welt exportiert wurde, oder das Mineralwasser aus San Bernardino sind wieder vom Markt verschwunden. Etliche einst bekannte Mineralquellen und Bäder im Kanton Graubünden sind inzwischen vergessen oder kämpfen ums Überleben.

 

Fotos zur Dokumentation finden Sie hier.

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Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 05. Mai 2023