
Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen: Wasser (3/3)
Dreiteilige Dokumentationsreihe mit Dirk Steffens (aus der ZDF-Reihe "Terra X")
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22.10 Uhr, 3sat
Sonntag, 22. März 2020, 19.30 Uhr, ZDF
Wasser macht die Erde einzigartig. Alles Leben hängt von ihm ab, und die Menschen nutzen es auf vielerlei Art. Doch sie verschmutzen es auch, bauen ganze Landschaften um und greifen damit in wichtige Kreisläufe ein.
22:10 Uhr
Wasser ist eines der wandlungsfähigsten Elemente auf der Erde. Seine Fähigkeit, gleich drei Aggregatszustände anzunehmen, garantiert den Wasserkreislauf, der das Leben, wie es auf der Erde vorkommt, erst möglich macht. Der ständige Kreislauf von Verdunstung und Regen sorgt dafür, dass theoretisch immer frisches Wasser zur Verfügung steht. Praktisch fällt aber immer mehr "saures" Wasser auf die Erde, weil es sich in der Luft mit Kohlendioxid (CO2) anreichert, das vor allem bei der Verbrennung fossiler Energien entsteht. Durch den hohen Verbrauch an Kohle und Öl wird der Regen zum "sauren Regen", der nicht nur den Wäldern zu schaffen macht, sondern auch dem Meer. Besonders Korallen leiden unter dem steigenden Säuregehalt des Meerwassers.
Als der Mensch sesshaft wurde, siedelte er meist in der Nähe von Flüssen. Diese spielten zwar auch als Trinkwasserlieferant eine Rolle, wurden aber vor allem für die Bewässerung der Felder genutzt. Das Trinkwasser holten die Menschen von frühester Zeit an aus Quellen und Brunnen. Wie sehr die Römer frisches Quellwasser schätzten, zeigen die viele hundert Kilometer langen Aquädukte, über die sie es in ihre Städte transportierten. Sie etablierten ein völlig neues Verständnis von Wasserkultur. Heute nehmen wir die Wasserversorgung oft als selbstverständlich, doch vielerorts wird das Trinkwasser knapp. Zwar ändert sich die Menge des auf der Erde vorhandenen Wassers nicht, aber seine Verteilung kann stark variieren. Trockene Gegenden werden heute immer trockener, während andernorts Niederschlagsmenge und Grundwasserspiegel steigen. Vielerorts, wie etwa in Spanien oder Kalifornien, wird das Wasser, das zur Bewässerungen von Farmen und Feldern benötigt wird, über hunderte Kilometer lange Kanäle aus weit entfernten Gebieten herangeschafft, die dadurch selbst zum Wassernotstandsgebiet werden. Längst wird daran geforscht, Nutzwasser in Trinkwasser aufzubereiten, eine Technologie, die in trockenen Regionen das Überleben sichern könnte.
Neben der Nutzung als Trinkwasser hat das Wassers aber auch noch andere Funktionen für den Menschen, etwa als Transportweg, oder "kostenloser" Energiespender. Schon im ersten Jahrtausend vor Christus begannen die Chinesen ihr wachsendes Imperium über den Kaiserkanal zu verbinden, neben der Chinesischen Mauer einer der größten menschgemachten Bauten. Die Römer nutzten die Wasserkraft, um ganze Berge zu sprengen. Heute werden weltweit 850.000 Staudämme zur Stromerzeugung genutzt. Doch die scheinbar mühelose Stromgewinnung hat einen hohen Preis. Denn Wasser erfüllt in der Natur viele wichtige Funktionen. So transportieren Bäche und Flüsse fortwährend Sand ins Meer und sorgen so für einen natürlichen Schutz der Küsten und Strände. Durch die Staudämme verbaut der Mensch dem Sand aber immer öfter den Weg, während er ihn für eigene Bauten großräumig abbaut. Die Folge: Der Sand wird knapp.
In Bezug auf die Benennung des neuen Erdzeitalters als Anthropozän ist das Wasser aber noch aus einem ganz anderen Grund in den Fokus gerückt, denn die Flüsse und Meere sind voll von einem Stoff, der als Leitmaterial des neuen Erdzeitalters gilt: Plastik. Das fast unzerstörbare Material ist mittlerweile schon überall auf dem Planeten zu finden, selbst in der Tiefsee. Wissenschaftler weltweit suchen nach innovativen Technologien, um das Plastik-Problem zu lösen. Sie reichen von scheinbar einfachen Methoden wie einer besseren Mülltrennung bis hin zu Bakterien, die darauf programmiert werden, Plastik zu "fressen".
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