
Von der Wachau bis nach Tschechien: "Burgen und Schlösser in Österreich"
Zweiteilige Dokumentation von Valentin Badura
Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen - von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. Und die Burgen und Schlösser im Weinviertel zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und mächtigen Wehrburgen sind lebhafte Monumente einer vielbewegten Geschichte. 3sat zeigt den Zweiteiler "Burgen und Schlösser in Österreich" von Valentin Badura am Montag, 22. August 2022, ab 20.15 Uhr und reist von der Wachau über das Mostviertel und das Weinviertel bis nach Tschechien.
20:15 Uhr
20.15
Burgen und Schlösser in Österreich - Von der Wachau ins Mostviertel
Film von Valentin Badura
Stift Göttweig in Furth bei Krems ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum. Als Teil der "Kulturlandschaft Wachau" ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde. Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld Gottfried Thierys, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ. Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt. 2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu vier Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik.
21.00
Burgen und Schlösser in Österreich - Vom Weinviertel nach Tschechien
Film von Valentin Badura
Zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und mächtigen Wehrburgen – die Burgen und Schlösser im Weinviertel sind lebhafte Monumente einer vielbewegten Geschichte. In jedem Winkel der Häuser wird Weltgeschichte spürbar. Die Schlossherren und Burgdamen des Weinviertels und des tschechischen Grenzgebiets bezeugen in mühseliger Kleinarbeit das Bedürfnis, Geschichte in Szene zu setzen und Vergangenheit greifbar zu machen. Die Reise durch die Herrschaftshäuser des Weinviertels und den Süden Tschechiens beginnt auf der Burg Kreuzenstein. Die einstmals mittelalterliche Burg der Habsburger wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. Im 19. Jahrhundert gelangte die Ruine in den Besitz des Polarforschers Graf Johann Nepomuk Wilczek. 1874 veranlasste er den Wiederaufbau zu einer neuromantischen Schauburg und Ort für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Immer noch im Besitz der Familie Wilczek ist das Haus seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine beliebte Filmkulisse. Anschließend werden die Häuser der Familie Liechtenstein an der österreichisch-tschechischen Grenze besucht. Schloss Wilfersdorf ist seit 1436 durchgehend im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein. Ein Museum zur Familiengeschichte, die fürstliche Hofweinkellerei und der Verwaltungssitz für die fürstlichen Familiengüter in Niederösterreich sind dort beheimatet. Von Wilfersdorf geht die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Liechtenstein. Im nahe gelegenen Schloss Lednice, dem ehemaligen Sommerschloss der Familie Liechtenstein, empfängt die Verwalterin Ivana Holásková das Filmteam. Sie führt durch die neugotische Anlage sowie das gusseiserne Gewächshaus, das bei seiner Fertigstellung 1845 das größte Glashaus der Welt war. Als "Garten Europas" wird die weitläufige Parklandschaft aus englischen und französischen Gärten bezeichnet, in er man ein Minarett, eine künstliche Burgruine und andere romantische Bauten entdecken kann. Majestätisch thront die Burg Hardegg auf einem Felsen im Nordwesten des Weinviertels über der kleinsten Ortschafts Österreichs. Die Wehrburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet. Der heutige Burgherr, Octavian Pilati, der dort mit seiner Familie wohnt, präsentiert die historischen Räumlichkeiten und erzählt von den Herausforderungen bei der Erhaltung der weitläufigen Anlage. Grafenegg ist die letzte Station. Der heutige Besitzer, Tassilo Metternich-Sándor, führt durch die bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich. Ein einzigartiges Erlebnis sind die abendlichen Konzerte auf der futuristischen Open-Air-Bühne Wolkenturm inmitten des 32 Hektar großen Landschaftsgartens der romantischen Vierflügelanlage.
Fotos zu "Burgen und Schlösser in Österreich" finden Sie hier.
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Claudia Hustedthustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 21. Juli 2022