
China first
„Wissenschaft am Donnerstag“ mit einer Dokumentation und dem Wissenstalk „scobel“ über China und seine Zukunft
China dringt als Wirtschaftsmacht auf der „Neuen Seidenstraße“ nach Westen vor. Mit welchen Mitteln sich die Volksrepublik den wirtschaftlichen Erfolg sichert, zeigen Christine McLean und Erin Oakes in der Dokumentation „China first“ am Donnerstag, 6. Juni 2019, 20.15 Uhr. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, vertieft Gert Scobel im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ in der Gesprächssendung „scobel: China first“ (Erstausstrahlung) das Thema mit seinen Gästen.
20:15 Uhr
Entlang der „Neuen Seidenstraße“, die das 1,4-Milliarden-Volk mit Europa verbinden soll, plant China ein riesiges wirtschaftliches Netzwerk. 2016 hat China bereits die USA als wichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik Deutschland abgelöst. Zahlreiche junge Chinesen sind der Devise „Go West“ gefolgt und suchen als Unternehmer ihre Chance in Europa. Die transkontinentale Eisenbahn, die durch den eurasischen Kontinent und Polen bis nach Duisburg führt, transportiert massenhaft Waren „made in China“ westwärts und versorgt in der anderen Richtung die konsumfreudige chinesische Mittelschicht mit Verbrauchsgütern aller Art. Entlang der Strecke entstehen mit chinesischem Kapital und chinesischen Arbeitskräften Hotspots, die China zunehmend mit Rohstoffen und Lebensmitteln versorgen. Ein Schwerpunkt dieser Expansion liegt auf Kasachstan, dessen Erdöl- und Weizenfelder Chinas immensen Bedarf langfristig decken sollen. Beispiel einer Entwicklung, die das Verhältnis zwischen China und den Ländern entlang der Route nachhaltig verändern wird. Die Dokumentation „China first“ von Christine McLean und Erin Oakes, am Donnerstag, 6. Juni, 20.15 Uhr zeigt, mit welchen Mitteln China sich wirtschaftlichen Erfolg sichert.
„China first“ ist auch das Thema bei Gert Scobel im Anschluss, um 21.00 Uhr. China dringt als Wirtschaftsmacht auf der „Neuen Seidenstraße“ nach Westen vor und droht, Europa in vielen Technologiefeldern abzuhängen. Unter Xi Jinping, seit 2013 Staatspräsident, gewann China international an Bedeutung. Er sieht China auf einem Weg, der nicht nur ökonomisch, sondern auch in Sachen Kultur und Gesellschaft den westlichen Demokratien überlegen ist. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz in China ist weit vorangeschritten, das Land will auf diesem Gebiet bis 2030 global führend werden. Dass dabei Überwachung und soziale Kontrolle der Bevölkerung in einem Maße vorangetrieben werden, das bei westeuropäische und besonders deutschen Vorstellungen auf Unverständnis stoßen, stellt für China kein Problem dar. Auch der Umgang mit Minderheiten im eigenen Land und staatliche Repression Andersdenkender lassen Zweifel aufkommen, dass das chinesische Modell langfristig von Erfolg gekrönt sein wird. Wie steht es wirklich um die Entwicklung des Landes? Und worin liegen die Gründe des Erfolges bei gleichzeitiger Abschottung? Darüber diskutiert Gert Scobel im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ mit seinen Gästen: dem Politikwissenschaftler, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen der Universität Bonn und Direktor des Center for Global Studies Professor Dr. Xuewu Gu, dem Sinologen Kai Strittmatter, langjähriger Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Peking und Autor des Buches „Die Neuerfindung der Diktatur“, sowie Kristin Shi-Kupfer. Sie leitet den Forschungsbereich Politik, Gesellschaft und Medien am merics – Mercator Institute for China Studies in Berlin und ist Mitglied der Expertengruppe der Deutsch-Chinesischen Plattform Innovation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen zum Thema.
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Mainz, 24. April 2019