Die traurige Königin der Füchse braucht dringend Aufheiterung (c) ZDF/Marina Rosset

3sat-Kurzfilmnacht anlässlich der 69. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

Mit dem Gewinnerfilm des 3satNachwuchspreises 2022 "Aribada", dem Schweizer Animationsfilm "Die Fuchskönigin" sowie den beiden kurzen Dokumentarfilmen "Lamarck" und "Genosse Tito, ich erbe"

Vom 26. April bis 1. Mai finden in diesem Jahr die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen statt. Anlässlich der 69. Ausgabe des traditionsreichen Festivals zeigt 3sat am Samstag, 6. Mai 2023, ab 22.25 Uhr im Rahmen einer Kurzfilmnacht vier Wettbewerbsbeiträge der vergangenen beiden Jahre, darunter drei Erstausstrahlungen. Alle Filme stehen bereits ab Samstag, 29. April 2023, in der 3satMediathek zur Verfügung.

 

Außerdem präsentiert 3sat vom 1. bis zum 29. April 2023 in der 3satMediathek die zwölf bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen für den "MuVi-Preis 2023" nominierten Musikvideos. In dieser Zeit besteht die Möglichkeit, dem Lieblingsclip für den "MuVi-Online Publikumspreis" die Stimme zu geben. 

Film
ab
Sa 06. Mai
22:25 Uhr
Mit Erstausstrahlungen

Den Anfang um 22.25 Uhr macht die deutsche TV-Premiere von "Aribada" von Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Natalia Escobar. Der 2022 in Oberhausen mit dem 3satNachwuchspreis ausgezeichnete Kurzfilm erzählt von dem titelgebenden mythischen Wesen Aribada. Das trifft auf die spirituelle Welt der Traviesas, einer Gruppe von Transfrauen des in Kolumbien lebenden indigenen Volks der Emberá. Aribada ist von deren Schönheit und Kraft verzaubert und beschließt, sich ihnen anzuschließen und mit ihnen eine eigene trans-futuristische Gemeinschaft zu gründen. Dieser experimentelle Kurzfilm lässt Kino mit Video- und Performance-Kunst zu einer besonderen transkulturellen Erzählung verschmelzen, die Dokumentarisches und Fiktion vereint.

 

Ebenfalls in deutscher Erstausstrahlung folgt um 22.55 Uhr der Schweizer Animationsfilm "Die Fuchskönigin" von Marina Rosset. Im Mittelpunkt der handgezeichneten Fabel steht die traurige Königin der Füchse. Auf der Suche nach etwas, was ihre Regentin wieder zum Lächeln zu bringen könnte, ziehen ihre Untertanen nachts in die Stadt der Menschen. In den dort aufgestellten Mülltonnen entdecken sie schließlich Liebesbriefe, die niemals abgeschickt wurden. Zunächst scheinen diese Briefe die Stimmung der Fuchskönigin tatsächlich aufzuhellen, doch schon bald muss sich das Rudel etwas Neues einfallen lassen. Der Film wurde 2022 in Oberhausen mit dem Preis der Kinderjury sowie auf zahlreichen internationalen Animationsfilm-Festivals mit weiteren Preisen ausgezeichnet.

 

Ab 23.05 Uhr steht die TV-Premiere von Marian Maylands "Lamarck" auf dem Programm. In dem kurzen Dokumentarfilm richtet die Filmemacherin ihren Blick auf ihre eigene, im Gebiet des westdeutschen Braunkohletagebaus lebende Familie. Dabei gewähren die Eltern, deren Wohnung in unmittelbarer Nähe zu einer Militärbasis lag, tiefe Einblicke in ihr von atomarer Bedrohung bestimmtes Lebensgefühl der 1980er-Jahre. Damals stellten sie sich die Frage: Warum sollen wir in diese dem Untergang geweihte Welt auch noch Kinder setzen? Marian Maylands Film verknüpft Familien- und Zeitgeschichte zu einem bewegenden Gesamtbild. Im vergangenen Jahr wurde "Lamarck" bei den Kurzfilmtagen Oberhausen mit dem Preis des NRW-Wettbewerbs sowie dem Deutschen Kurzfilmpreis in der Kategorie "Dokumentarfilm bis 30 Minuten" ausgezeichnet.

 

In ihrem sehr persönlichen Coming-of-Age-Dokumentarfilm "Genosse Tito, ich erbe" setzt sich Olga Kosanović ab 23.30 Uhr mit den Themen Heimat, Besitz und Identität auseinander. Hintergrund des Geschehens ist die Aussicht der Filmemacherin, einst das Haus ihrer Großeltern in Serbien zu erben. Mit den Großeltern, mit ihrer Mutter und ihrem Bruder reflektiert sie zwischen Familienidylle und Gartenarbeit über die lähmende Bürde des Besitzes und die Verortung von Identität. Für den während der Jugoslawienkriege nach Wien geflüchteten Teil der Familie bedeutet das Erbe dabei mehr als den bloßen Austausch von Eigentum. Es geht um Lebensrealitäten, Lebensentwürfe und Erinnerungsfiktionen dreier Generationen. Der im Titel genannte jugoslawische Staatspräsident Tito wird dabei zur Symbolfigur für etwas Gewesenes. Olga Kosanovićs Film wurde 2021 in Oberhausen mit dem 3satNachwuchspreis ausgezeichnet.

 

Fotos zur 3sat-Kurzfilmnacht anlässlich der 69. Kurzfilmtage Oberhausen finden Sie hier.

Den downloadbaren Trailer (nach Login) finden Sie hier.

 

Folgende bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen für den "MuVi-Preis 2023" nominierten Musikvideos sind vom 1. bis zum 29. April 2023 auch in der 3satMediathek unter www.3sat.de zu sehen: "Almost Puppet" (Maxim Franks, 2022), "Anima Overdrive" (Stefan Panhans; Andrea Winkler), "Auch im Bentley wird geweint" (Timo Schierhorn; Uwe), "Das eigensinnige Kind" (Stephanie von Beauvais) "Der Stoff aus dem Legenden sind" (Kay Otto), "Gravity" (Duc-Thi Bui), "In the Dark" (Markus Wambsganss), "La Vita" (Oliver Pietsch), "Lamentierendes Schwein" (Helena Wittmann), "Maschinenbauergemetzel" (Julian Paul), "Timetravellers feat. The Bomb" (Christine Gensheimer), "Was du gesehen haben wirst" (Katia Sophia Ditzler)

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Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 17. März 2023