Iwan auf dem Boot mit dem Fischernetz "Ostrov – Die verlorene Insel"); Copyright: ZDF/SRF

3satDokumentarfilmzeit im Februar mit "Ostrov – Die verlorene Insel"

Schweizer Kino-Dokumentarfilm von Svetlana Rodina und Laurent Stoop, 2021

Auf der Insel Ostrov im Kaspischen Meer leben die Menschen vom illegalen Fischfang. Seit dem Zerfall der Sowjetunion hat der russische Staat sie sich selbst überlassen. Jedes Mal, wenn Iwan aufs Meer hinausfährt, riskiert er dabei sein Leben und seine Freiheit. Er glaubt, dass Putin eines Tages ihr Elend sehen und ihnen helfen wird. 3sat zeigt den Schweizer Dokumentarfilm "Ostrov – Die verlorene Insel"  von Svetlana Rodina und Laurent Stoop und mehr in der 3satDokumentarfilmzeit im Februar.

3satDokumentarfilmzeit
ab
Mo 06. Feb
22:30 Uhr
Mit einer Erstausstrahlung

Montag, 6. Februar 2023, 22.30 Uhr

Ostrov – Die verlorene Insel

Dokumentarfilm (92 Min) · Schweiz 2021

Regie: Svetlana Rodina und Laurent Stoop

Deutsche Erstausstrahlung

Verloren im Kaspischen Meer, beherbergte die Insel Ostrov einst eine gut funktionierende Fischereikolchose. Nach  dem Fall der Sowjetunion wurde die Fischfarm zerstört und die Gewinnung von schwarzem Kaviar verboten. Auf  dem Festland wird Ostrov „Insel der Wilderer“ genannt.Früher lebten dreitausend Menschen auf der Insel. Heute sind es noch etwa fünfzig. Auf der Insel gibt es weder Gas noch Strom, weder legale Arbeitsplätze, noch Ärzte oder Polizisten. Für Iwan (50), den eigensinnigen Nachfahren einer Fischerdynastie, gibt es nur eine Art für seine Familie aufzukommen: den illegalen Fischfang. Obwohl Iwan wegen Wilderei verurteilt wurde, fährt er immer wieder aufs Meer hinaus. Er hat keine Wahl – entweder er fischt oder er verhungert. Manchmal schaltet Iwan den Generator ein und sieht sich Propaganda im staatlichen Fernsehen an. Iwan glaubt an Putin und die Großmacht Russland. Sein Stolz auf sein Heimatland entschädigt ihn für das Elend des Alltags. Anna (45) hat in ihrer Jugend in der Stadt studiert und gelebt, sich aber in Iwan verliebt und das harte Leben auf der Insel gewählt. Beide wollen, dass ihre Kinder, Anton (19) und Alina (17), irgendwo anders eine 
bessere Zukunft haben. Doch seit einiger Zeit fährt auch Anton zusammen mit seinem gleichalterigen Cousin Roman aufs Meer hinaus.

 

Montag, 13. Februar 2023, 22.25 Uhr

liebe viele

Dokumentarfilm (87 Min) · Deutschland 2019

Regie: Vera Drude

Was passiert, wenn ich mich verliebe, obwohl ich in einer festen Beziehung bin? Für die meisten Menschen ein Gedankenspiel, das hier endet - für die Protagonisten des Films geht es weiter. Sie lieben offen mehrere Menschen und leben polyamor. Die erlernten Bilder von Familie und von monogamer Beziehung abzustreifen, ist nicht leicht. Doch alle Paare, die der Dokumentarfilm "liebe viele" von Vera Drude vorstellt, sind auch heute noch zusammen. Sie haben in der flexiblen Gestaltung ihrer Beziehung Kontinuität und Stabilität gefunden.

 

Montag, 27. Februar 2023, 22.25 Uhr

Millions can Walk

Dokumentarfilm (89 Min) · Schweiz 2013

Regie: Christoph Schaub

Zehntausende bewegen sich in einem über zehn Kilometer langen Protestzug auf die Hauptstadt Delhi zu. Stellvertretend für die 90 Millionen Ureinwohner Indiens fordern sie ein Leben in Würde. Sie werden "Adivasi" genannt, die "ersten Menschen". Doch in der Hierarchie stehen sie ganz unten. Ohne Entschädigung aus ihren Stammesgebieten vertrieben und der Grundlagen ihres Lebens beraubt, fristen viele von ihnen ein menschenunwürdiges Dasein.

Der Film erzählt vom imposanten Protestzug, dessen Idee auf Gandhis Philosophie des gewaltlosen Widerstands gründet, in all seinen Facetten und taucht auch ein in den harten Alltag dieser Menschen in ihren Dörfern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marsches, darunter auch Kinder und ältere Menschen, widersetzen sich der Hitze, trotzen Krankheiten und nehmen Entbehrungen auf sich. Denn eines steht für sie fest: Sie werden erst umkehren, wenn die Regierung endlich das Recht der Ureinwohner auf Land, Wald und Wasser anerkennt.

Fotos zur 3satDokumentarfilmzeit finden sie hier.

Hauptabteilung Kommunikation

Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 06. Dezember 2022