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3satKulturdoku: "Die documenta am Ende?"

Eine Bilanz nach 100 Tagen Kunst in Kassel

Die "documenta" ist eine Institution und seit Jahrzehnten eine der weltweit wichtigsten Ausstellungen von Gegenwartskunst. Die diesjährige "documenta" machte jedoch Negativschlagzeilen wie keine zuvor: antisemitische Motive auf Kunstwerken, eine Verwaltungsdirektion, die zurücktreten musste, und eine Künstlerin, die ihr Werk freiwillig von der Ausstellung abgezogen hat. Die Kritik an den Machern war dieses Jahr so groß wie nie. Ist die "documenta 15" gescheitert ? Oder zeigt sie wieder einmal, dass Kunst vor allem eines kann: Diskurse aufwerfen und Bewegung in Köpfe wie verkrustete Strukturen bringen? Diesen Fragen stellt die 3satKulturdoku "Die documenta am Ende?" von Peter Schiering und Annette Spohn am Samstag, 24. September, um 19.20 Uhr. Erstausstrahlung. 

Dokumentation
Kunst
Sa 24. Sep
19:20 Uhr
Erstausstrahlung

Aller Negativberichterstattung zum Trotz war die "documenta 15" ein großer Publikumserfolg. Unverdrossen strömten die Massen nach Kassel. Und doch scheint dieses Mal etwas anders. Im Zentrum der Ausstellung stand ausgerechnet ein Werk, das seit Tag zwei schon nicht mehr zu sehen ist. Das Riesenwerk von Taring Padi mit antisemitischen Elementen hat die Diskussion beherrscht, dabei hätte es doch so viel anderes zu bereden gegeben. Überhaupt: Die Kommunikation sollte im Mittelpunkt von Lumbung und Harvest, von Süd und Nord, von Künstlern und Betrachter stehen. Stattdessen: befremdliche Verlautbarungen der Kuratoren und viel "lost in translation". 

Die Dokumentation fragt neben dem Kuratoren-Team von ruangrupa beteiligte Künstlerkollektive wie Màs Arte Màs Acción aus Kolumbien. Ebenso zu Wort kommen Hito Steyerl, die ihr Werk aus Protest aus der Ausstellung entfernen ließ, Joep van Lieshout, der eine Freilufttoilette in der Karlsaue nutzbar macht, Bazon Brock, der als Impresario an mehreren documentas beteiligt war, Heinz Bude, dem Direktor des documenta-Instituts in Kassel und der Kunsttheoretiker und Autor Wolfgang Ullrich.

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 06. September 2022
Sendetermine