3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau / Copyright: ZDF/Jana Kay

10 Jahre "Ab 18!": "Ein Experimentierfeld für den Filmnachwuchs"

Drei Fragen an die 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau

Dokumentarfilm
Interview

Seit 10 Jahren gibt es die Reihe „Ab 18!“. Wie erklären Sie sich, dass die Reihe so erfolgreich ist und einzelne Folgen sogar mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden sind?

Der Reiz der Reihe ist für mich eindeutig die thematisch und stilistisch offene Form. Mit „Ab 18!“ bieten wir bewusst ungewöhnlich intensive Einblicke in die Lebenswirklichkeit junger Menschen, und das mit einem Höchstmaß an künstlerisch-gestalterischer Freiheit. Jeder Film erzählt eine persönliche Geschichte mit einer individuellen Handschrift, das ist ungewöhnlich, einzigartig und sicherlich das Fundament des Erfolges.

Welchen Platz nimmt „Ab 18!“ im Programm von 3sat ein?

„Ab 18!“ liegt uns sehr am Herzen. Die Filme sind unkonventionell, richten sich selbstbewusst und eigensinnig an ein waches und aktives Publikum. Und sie bieten ein dokumentarisches Experimentierfeld, auf dem der Filmnachwuchs sich präsentieren und beweisen kann.

Gibt es einen persönlichen Favoriten unter den mittlerweile 59 Filmen?

In einer so vielfältigen Reihe ist es schwer, den einen persönlichen Favoriten zu benennen. Aber vielleicht kann ich „Joe Boots“ als einen der Filme identifizieren, die mich sehr nachhaltig beschäftigt haben. Regisseur Florian Baron begleitet einen jungen Mann, der sich unter dem Eindruck der Terroranschläge des 11. September freiwillig beim US-Militär verpflichtet hat, nach einem Einsatz im Irak schwersttraumatisiert in die USA zurückkehrt und der dort durch alle sozialen Netze zu fallen droht. Eine ungemein feinsinnige und stilistisch brillante Annäherung, die man so schnell nicht vergisst. Ein Grund, dass wir Florian Baron gebeten haben, Joe ein weiteres Mal zu begleiten.

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 18. Oktober 2022
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