In dem kleinen waadtländischen Städtchen Payerne scheint der Krieg 1942 in Europa jenseits der nahen Grenze zwar weit weg, aber die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind heftig zu spüren. Fabriken und Werkstätten schließen ihre Tore. Die Bank muss Konkurs anmelden. Die Menschen sind verunsichert, in den Cafés wird gejammert und geklagt. Und es gibt mehr und mehr Stimmen, die eine Annäherung an Deutschland befürworten. Fernand Ischi (Aurélien Patouillard), ein durchtriebener und hinterlistiger Wichtigtuer, hat mit etwa 20 anderen Bürgern von Payerne seinen Eid auf die Nazi-Partei geschworen. Sie alle träumen davon, die Aufmerksamkeit der deutschen Gesandtschaft, ja von Adolf Hitler höchstpersönlich, zu erregen. Am besten ginge das mit einem Mord an einem jüdischen Mitbürger. Ischi und seine Kumpanen haben Arthur Bloch (Bruno Ganz) im Visier, einen 60-jährigen Berner Viehhändler, der in der Gegend bei Bauern und Metzgern wohlbekannt ist. Am Donnerstag dem 16. April wird der nächste Viehmarkt in Payerne stattfinden. An diesem Tag wollen Ischi und seine Freunde zur Tat schreiten. An diesem Tag wird ein Jude getötet werden, um ein Exempel zu statuieren. 67 Jahre später, 2009, erinnert sich der Schweizer Schriftsteller Jacques Chessex (André Wilms) an jene schrecklichen Ereignisse, die er als achtjähriger Junge in seiner Heimatstadt Payerne miterlebte. Während einer Lesung seines Buches "Un juif par l’exemple" wird er aufs Heftigste angefeindet und als Nestbeschmutzer beschimpft – mit fatalen Konsequenzen.
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