
"In einem Anflug von Übermut und Leichtsinnigkeit" - Interview mit Berlinale-Moderator Samuel Finzi
Zur 70. Jubiläumsausgabe der Berlinale gibt es mit Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian nicht nur eine neue Leitung, sondern mit Samuel Finzi auch einen neuen Moderator. Der vielfach preisgekrönte Film- und Theaterschauspieler wird die Eröffnungsgala und Preisverleihung der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2020 übernehmen, die 3sat am 20. und 29. Februar 2020 live in seinem Programm zeigt. Im Interview spricht er über seine neue Aufgabe.
19:20 Uhr
Anke Engelke hat viele Jahre die Berlinale-Galas moderiert. Jetzt Samuel Finzi. Hat Sie die Anfrage überrascht?
Ja. Sehr. Aber auch irgendwie gefreut.
Wie kam es dazu?
Wahrscheinlich hat jemand gesehen, was ich im Film und auf der Bühne treibe und hat sich gedacht, dass ich das auch vor einem noch größeren Publikum machen könnte. Dann hat man mich angerufen und in einem Anflug von Übermut und Leichtsinnigkeit – aber nicht ohne Freude – habe ich zugesagt.
Was war Ihr schönstes Erlebnis auf der Berlinale?
Ich mag die Unmittelbarkeit dieses Festivals, dass ich oft Menschen treffe, die ich schon lange nicht gesehen habe, und dass ich jedes Jahr aufs Neue einen, oder gleich mehrere neue Lieblingsfilme entdecken kann.
Sie sind ein echter Bühnenmensch. Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle als Moderator vor?
Ich bin ein Geschichtenerzähler im Film und Theater. Für mich ist die Moderation eine komplett neue Erfahrung und ich freue mich darauf. Alles Weitere besprechen wir danach.
Angenommen, Sie hätten die Wahl: Wem würden Sie am liebsten einen Bären überreichen?
Auguste Marie Louis Nicolas Lumière sowie Louis Jean Lumière – und die beiden sollen sich den Bären mit Thomas Alva Edison teilen.
Mit welchem Schauspieler/welcher Schauspielerin würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten?
Wenn ich es mir aussuchen könnte – von den Lebenden und den Toten – wären das meine Wünsche alphabetisch: Albert Finney, Anna Magnani, Bibiana Beglau, Daniel Auteuil, Jane Fonda, John Malkovich, Lino Ventura, Louis de Funès, Marion Cotillard, Marlon Brando, Monica Vitti, Sandra Hüller, Simone Signoret, soll ich weiterreden…? (lacht)
2020 stehen die Zeichen auf Neuanfang. Worauf sind Sie gespannt?
Auf alles.
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Mainz, 16. Dezember 2019