
"nano: Vom Wirtschaftswald zum Urwald - 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald"
"nano"-Reporter und -Moderator Gregor Steinbrenner auf Spurensuche
Es gibt sie noch, die wenigen und letzten Reste echten Urwalds in Europa. Vier solcher Urwaldinseln liegen mitten im Nationalpark Bayerischer Wald, dem ältesten Nationalpark in Deutschland. Am 7. Oktober 1970 gegründet, beschloss man, dass auch die großen Waldgebiete um diese Inseln wieder zu Urwald werden sollen. Einst vertriebene Tiere wie Luchs und Auerhuhn kehren wieder zurück. In "nano: Vom Wirtschaftswald zum Urwald - 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald" (Erstausstrahlung), am Freitag, 2. Oktober 2020, 18.30 Uhr, ist "nano"-Reporter und Moderator Gregor Steinbrenner auf Spurensuche im Nationalpark Bayerischer Wald.
18:30 Uhr
In einem aktuellen Forschungsprojekt wollen Biologen und Ökologen eine Brücke zwischen der Bedeutung des Totholzes und der tierischer Kadaver in einem Waldökosystem schlagen. Denn Sterben und Zersetzung gehören zu den notwendigen Prozessen, die Nährstoff- und Energieflüsse beeinflussen. Nur hat man bislang aus ästhetischen und veterinärrechtlichen Gründen Kadaver nicht im Wald belassen, sondern entsorgt. Dem Waldökosystem fehlt damit ein Teil des Recycling- und Ressourcen-Potenzials.
Zusammen mit dem angrenzenden Nationalpark Sumava in Tschechien bildet der Nationalpark Bayerischer Wald mit 920 Quadratkilometern das größte Waldgebiet Mitteleuropas. Der Urwald, der hier einmal stand, wurde vor langer Zeit zu einem Wirtschaftswald umfunktioniert. Seit dem 7. Oktober 1970 aber darf der Wald wieder wachsen wie er will. Schon jetzt zeigt sich: Wenn sich der Mensch weitgehend heraushält, kommen einst vertriebene Waldbewohner zurück. Im Bayerischen Wald sind das Luchs, Wolf, Fischotter und Auerhuhn, aber auch Urwaldreliktarten wie der Flachkäfer oder längst ausgestorben geglaubte Pilze wie die Zitronengelbe Tramete haben sich wieder angesiedelt.
Die Sendung ist ab Sendedatum fünf Jahre in der 3sat-Mediathek verfügbar.
Fotos finden Sie hier
Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation
Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 18. August 2020