Der Kö-Bogen in Düsseldorf sorgt mit seiner Fassade aus 30.000 Hainbuchen im Sommer für Abkühlung. 
© ZDF und Dieter Stürmer.

"WissenHoch2": Besser leben in der City

Mit der Wissenschaftsdoku Doku "Abkühlung für heiße Städte" und "scobel – Ausverkauf der Städte"

Städte heizen sich in Hitzewellen um bis zu acht Grad Celsius mehr auf als das Umland. Um dem entgegenzuwirken, bräuchte es mehr Grünflächen und Parks in der City, doch gleichzeitig fehlt Wohnraum. "WissenHoch2" beschäftigt sich am Donnerstag, 25. März 2021, in der Wissenschaftsdokumentation "Abkühlung für heiße Städte" von Tanja Reinhard und Leonie Fröhlich damit, wie Bepflanzung, Luftzirkulation und Wassermanagement in Städten das Leben dort im Sommer erträglicher machen können. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich Gert Scobel in der Live-Sendung "scobel – Ausverkauf der Städte" mit der Gentrifizierung und sucht nach Strategien, wie man die Vielfalt der Innenstädte erhalten kann. Erstausstrahlungen.

WissenHoch2
ab
Do 25. Mär
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Hitzewellen treffen vor allem die Innenstädte: starke Versiegelung, geringe Begrünung und reduzierte Wind-Durchlüftung führen immer häufiger zu einer Überhitzung. Problematisch ist dabei, dass auch nachts die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad sinken, was zu einer starken gesundheitlichen Belastung führt. Bepflanzungen können das Mikroklima in den Städten beeinflussen: "Die Kühlleistung eines Baumes liegt demnach bei bis zu 30 Kilowatt, das entspricht in etwa zehn Klimaanlagen oder einer gefühlten Temperatursenkung von 10 bis 15 Grad", so Klimaforscher Dr. Hans Schipper vom Karlsruher Institut für Technologie. Die Blätter der Pflanzen halten die Feuchtigkeit und verdunsten sie bei Hitze. Wie genau Pflanzen dabei helfen können, Innenstädte dem Klimawandel besser anzupassen, erforscht Prof. Karl-Heinz Strauch in Berlin – und auch, welche Bäume und Pflanzen dafür geeignet sind. Auch das richtige Wassermanagement kann Innenstädte in Hitzezeiten angenehmer machen: Statt Regenwasser in die Kanalisation zu leiten, wird es in Wasserläufen, Wiesenflächen und Bächen an der Oberfläche gehalten und trägt so zu einer nachhaltigen Kühlung bei.

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel – Ausverkauf der Städte" (live). Die Gentrifizierung schreitet voran. Schon in den 1960er Jahren prägte die Soziologin Ruth Glass diesen Begriff, als sie über Veränderungen in einem Stadtteil von London forschte. Heute bezeichnet man damit einen grundlegenden, sozioökonomischen Strukturwandel in Großstädten zu Gunsten von sehr wohlhabenden Eigentümerinnen und Eigentümern, Mieterinnen und Mietern sowie Spekulantinnen und Spekulanten. Finanziell weniger gut gestellte Menschen werden in strukturschwächere Regionen verdrängt, und die Wohnungsnot nimmt zu. Die Corona-Pandemie verstärkt diesen Trend. Mittlerweile forschen verschiedene Disziplinen wie Soziologie, Geografie, Wirtschaftswissenschaften und Raumforschung zu den Abläufen der Gentrifizierung und ihren Folgen. Über Strategien, wie die Vielfalt und der kulturelle Austausch in Stadtzentren erhalten werden kann, diskutiert Gert Scobel mit der Geografin und Stadtforscherin Dr. Ilse Helbrecht, Humboldt-Universität Berlin, Professor Dieter Rink, Stadtsoziologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, sowie Professor Stefan Rettich, Architekt und Stadtplaner der Universität Kassel. 

 

Beide Sendungen sind ab Sendedatum fünf Jahre in der 3satMediathek abrufbar.

 

Bilder zum Programm finden Sie hier.

 

"WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen, um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Experten.

 

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 03. Februar 2021
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