Erwachsene Freiwillige eines Search-and-Rescue-Teams beim Katastrophenschutz-Training. Jeder lernt hier zu helfen © ZDF/Björn Platz

"WissenHoch2" über Katastrophenschutz: Wie gut sind wir vorbereitet?

Mit einer Wissenschaftsdokumentation und einer Ausgabe von "scobel"

Ukrainekrieg, Extremwetterlagen, die Pandemie und Versorgungsengpässe bestimmen aktuell den Alltag. Wie kann man schneller und wirksamer auf immer neue Krisen und Gefährdungen reagieren? "WissenHoch2" widmet sich am Donnerstag, 6. Oktober 2022, um 20.15 Uhr in der Dokumentation "Katastrophenschutz – Wie gut sind wir vorbereitet?" von Björn Platz dem Thema Katastrophenmanagement. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über "Vergessene Nachrichten". Erstausstrahlungen. 

WissenHoch2
ab
Do 06. Okt
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Die größte deutsche Naturkatastrophe der letzten Jahrzehnte war im Juli 2021 die Flut im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen mit rund 180 Toten. Feuerwehrleute fordern ein Jahr danach mehr Personal und ausfallsichere Kommunikation. Denn in der Katastrophennacht brachen zuerst das Handynetz, dann der Digitalfunk zusammen. Dominic Kudlacek, Professor für International Safety Management an der Hochschule Bremerhaven, erforscht, wie gute Einsatzkoordination im Katastrophenfall aussieht und erprobt mit Studierenden im Selbstversuch, wie viele Vorräte man tatsächlich braucht, um 14 Tage ohne Strom und Wasser zu überleben. Eine Krise, die sich inzwischen zum Dauerproblem entwickelt hat, ist Corona. Der Pandemie-Manager der Bundesregierung, Generalleutnant Carsten Breuer, ist überzeugt: Um auf eine Krise optimal zu reagieren, muss man etablierte Regelungen kurzfristig ändern können. Der Bundeswehrgeneral ist trotzdem ein Fan des Föderalismus. Dezentrale Strukturen zwingen Entscheider, vor Ort Lösungen zu finden, die dann möglichst viele mittragen. Krieg war im Herzen Europas bislang keine reale Gefahr. Das hat sich mit der Ukrainekrise geändert. Wie kann sich eine Gesellschaft gegen ständige Bedrohung wappnen? An der medizinischen Fakultät der Universität von Tel Aviv erforscht Katastrophenmanagerin Bruria Adini, wie die israelische Bevölkerung mit Raketenbeschuss, Erdbebengefahr und andere Bedrohungen umgehen soll. Hier ist der Paradigmenwechsel schon vollzogen: Alle lernen, wie sie sofort helfen können. Eine große Rolle spielen dabei moderne Apps und gute Vernetzung. Der Film blickt aber auch nach Österreich. Dort kämpfen die Menschen seit Jahrhunderten mit Lawinen, Hochwasser, Erdrutschen und Unwettern und in entlegenen Tälern sind die Betroffenen manchmal tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. 

Im Anschluss daran, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel - Vergessene Nachrichten". Nur ein geringer Teil der Ereignisse, die täglich in der Welt passieren, können in den Medien dargestellt werden. Welche Geschehnisse werden wahrgenommen, ausgewählt und präsentiert? Entscheidungen über die Nachrichtenauswahl werden immer wieder neu getroffen. Dabei müssen Prioritäten gesetzt werden, wenn es um relevante Zustände und Sachverhalte geht. Es gibt Themen, die kaum Beachtung finden, über andere Ereignisse wird im Übermaß berichtet. Die meisten Meldungen sind bereits durch Agenturen, Institutionen und Interessengruppen vorsortiert. Was gesendet und gemeldet wird, kann folglich nur eine Auswahl sein, nicht aber in allen Aspekten ein gerecht werdendes Abbild des Weltgeschehens. Aus der reduzierten Fülle des Materials wird das, worüber berichtet wird, noch einmal durch Zeitungs- und Rundfunkredakteure verdichtet. Nach welchen Regeln und Kriterien geschieht dies? Was wird vergessen? Und was geht im Nachrichtenfluss verloren? Darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.

Fotos finden Sie hier. 

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 25. August 2022
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