
"WissenHoch2" über Pflanzengesundheit und die Wirkkraft von Bakterien
Mit einer Wissenschaftsdoku und einer Ausgabe von "scobel"
Viele Viren, Bakterien und Pilze gefährden die Nahrungsmittelversorgung. Neue Sorten könnten helfen, doch bevor sie zur Marktreife gelangen, sind viele Schädlinge mutiert. Kann die Wissenschaft diesen Wettlauf gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich im Rahmen von "WissenHoch2" am Donnerstag, 7. Oktober 2021, um 20.15 Uhr die Dokumentation "Rettet Felder und Gärten! Pflanzen in Quarantäne" von Christian Bock. Im Anschluss daran, um 21.00 Uhr, widmet sich Gert Scobel in seiner Sendung den Bakterien, die mikroskopisch klein, aber in ihrer Wirkung sehr groß sind. Erstausstrahlungen.
Beide Sendungen sind ab Sendedatum fünf Jahre in der 3satMediathek verfügbar.
20:15 Uhr
Pflanzenschädlinge treten weltweit auf und bedrohen durch den globalen Handel zunehmend einheimische Äcker und Gärten. Konventionelle Schädlingsbekämpfung soll dagegen eingeschränkt werden, und auch der Klimawandel erhöht den Handlungsdruck. Phytophthora infestans, die Krautfäule, sorgte bereits im 19. Jahrhundert für Millionen Hungertote in Europa – und noch immer ist der Pilz eine existenzielle Bedrohung für viele Kartoffelproduzenten. Durch die Klimakrise nehmen solche und andere Pilzinfektionen weiter zu. Gelb- und Schwarzrost, sonst eher in Südeuropa heimisch, bedrohen hierzulande den Weizenanbau. Im bislang ersten Versuch dieser Art in Deutschland setzte ein Pflanzenzuchtunternehmen die "Gen-Schere" CRISPR/Cas ein: Die genetisch veränderten Pflanzen zeigten innerhalb kürzester Zeit Abwehrkräfte gegen Pilze. Doch genom-editierter Weizen darf in Europa nicht im Freiland angebaut werden. Xylella fastidiosa, ein Bakterium, befiel 2016 die Mandelbäume auf Mallorca. Praktisch alle Mandelbäume Mallorcas sind befallen, aber auch Olivenbäume und sogar Zierpflanzen. In Hochsicherheitsgewächshäusern des Julius-Kühn-Instituts in Dossenheim züchten Forschende eingewanderte Schädlinge nach und analysieren Verbreitungswege und potenzielle Schäden. Ganz neu: das "Jordan-Virus", das bisher vor allem Tomaten und Paprika in kommerziellen Kulturen befallen hat. Viren-Experte Heiko Ziebell warnt: "Verglichen mit dem Jordan-Virus ist das Corona-Virus ein Schwächling."
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel – Das Riesenreich der Bakterien". Bakterien sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die sich mit allem Lebensnotwendigen selbst versorgen können. Ohne sie wäre das Leben auf der Erde nicht denkbar. Bakterien sind für viele lebensnotwendige Prozesse im menschlichen Körper verantwortlich, allein im menschlichen Darm leben geschätzte 100 Billionen Bakterien, die für die Verdauung zuständig sind. Auf der einen Seite hilfreich für die Gesundheit des Menschen, auf der anderen Seite gefährlich: Multiresistente Keime, also Bakterien, die gegenüber Antibiotika unempfindlich sind, beschäftigen weltweit die Forschung. Doch Bakterien sind für weitaus mehr Prozesse verantwortlich, als man gemeinhin glaubt: Sie sind zum Beispiel in der Lage, extreme Kontaminationen durch Schwermetalle oder Chemikalien zu reinigen und können schädliches Plastik zersetzen. Extreme Hitze, heiße und ätzende Quellen machen ihnen nichts aus, denn sie sind äußerst resilient und wandelbar. Neueste Erkenntnisse besagen sogar, dass Bakterien maßgeblich den Klimawandel beeinflussen. Die vielen faszinierenden Aspekte der Bakterien diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.
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Mainz, 18. August 2021