
"WissenHoch2" zum Weltherztag über Herzgesundheit
Mit einer neuen Wissenschaftsdokumentation und einer neuen Ausgabe von "scobel"
Herz-Kreislauferkrankungen sind immer noch die häufigste Todesursache in den Industrieländern. Moderne Herzmedizin ließ die Herzinfarkt-Sterblichkeit in den letzten zehn Jahren um fast die Hälfte zurückgehen. "WissenHoch2" befasst sich anlässlich des Weltherztags am 29. September um 20.15 Uhr in der Dokumentation "Die Herz-Revolution – wie wir gesünder alt werden" mit dem Thema. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt "scobel – Herz intakt?". Darin diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen u.a. über Kardiopsychologie. Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Moderne Bildgebung stellt das Herz nahezu gläsern dar. Herzoperationen haben selbst für sehr junge oder sehr alte Menschen an Schrecken verloren. Kinderherzchirurgen beheben heute erfolgreich schwerste angeborene Herzfehler, die man früher nicht operieren konnte. "Vor allem Operationen von Neugeborenen sind kompliziert. Ihre Organe sind noch sehr klein, und das Herz ist kaum größer als eine Walnuss", sagt der Kinderherzchirurg Prof. Jürgen Hörer. Auch alte Menschen mit Vorerkrankungen gewinnen durch den rasanten medizinischen Fortschritt an Lebensqualität, denn viele Eingriffe werden mittlerweile schonend mit kleinen Schnitten über die Gefäße zum Herz vorgenommen. Mit spezieller KI geschulte OP-Roboter erledigen Routine-Katheter-Eingriffe genauer als menschliche Hände. Damit es gar nicht zu Herzkomplikationen kommt, sollten gesunde Menschen und solche, die eine Herz-OP hinter sich haben, eine klare Prämisse befolgen: die Kraft des Herzens zu erhalten. Und: Das Herz ist ein Muskel, der sich trainieren lässt. Das geht mit Bewegung und Sport einerseits und Ruhe und Entspannung andererseits. Ständig den Herzmuskel zu trainieren, so Expertinnen und Experten, sei genauso wichtig wie das tägliche Zähneputzen. Die Dokumentation "Die Herz-Revolution – wie wir gesünder alt werden" von Berndt Welz stellt neue Behandlungsmethoden und Forschungen in der Kardiologie vor, erklärt aber auch, wie man mit Sport und Entspannungsübungen zur Herzgesundheit beitragen kann.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel in "Herz intakt?" mit seinen Gästen, was die Medizin über die Funktionsweise des Herzens weiß, wie es mit der Psyche verbunden ist und wo die moderne Herzmedizin steht. Das menschliche Herz ist ein Hochleistungsorgan. Die Gesundheit des nur rund 300 Gramm schweren Muskels ist untrennbar mit der Psyche verbunden. Etwa 30 Prozent aller Infarkte haben psychische Ursachen. Stress, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und psychosoziale Probleme können das Herz krank machen. Das belegen zahlreiche Studien. Bereits seit der Antike ist bekannt, dass die Psyche, das Konsumverhalten und die Lebensweise eine entscheidende Rolle bei der Herzgesundheit spielen. Auch die alte indische Lehre des Ayurveda weiß: Wenn sich die Seele beruhigt, beruhigen sich auch Herz und Darm. Das noch relativ junge interdisziplinäre Fach der Psychokardiologie erforscht diese Wechselbeziehungen und konnte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche biologische und Verhaltensfaktoren dieser Beziehung festmachen. Eine Studie, die 2018 im "European Heart Journal" veröffentlicht wurde, kommt zum Beispiel zu dem Schluss, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant häufiger an Depressionen leiden.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen
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Mainz, 18. August 2022