
"WissenHoch2" über Selbstbemächtigung und die weibliche Lust
Mit einer neuen Ausgabe von "scobel" und einer Wissenschaftsdoku
Lange Zeit war das weibliche Genital mit großer Scham behaftet und ein unerforschtes Terrain. Unkenntnis und Unbehagen wirken sich auch auf die Sexualität aus. "WissenHoch2" beschäftigt sich am Donnerstag, 25. August 2022, mit dem weiblichen Genital: Um 20.15 Uhr zeigt 3sat die Wissenschaftsdokumentation "Vulva und Vagina - Neue Einblicke in die weibliche Lust" von Denise Dismer. Im Anschluss um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen "Wege zur Selbstbemächtigung" (Erstausstrahlung).
20:15 Uhr
Im Kantonsspital Luzern ist die bisher größte Vulva-Studie der Welt durchgeführt worden: Ein Team von fünf Ärzten hat dort die Genitalien von 657 Frauen vermessen; die Unterschiede waren enorm. Der komplexe anatomische Aufbau der weiblichen Geschlechtsteile ist ein besonderes Privileg der Frau: In der Spitze der Klitoris laufen genau wie in der Eichel des Penis etwa 8.000 sensorische Nervenendigungen zusammen. Die Dichte dieser Rezeptoren ist bei der Frau 50 mal höher, so dass die Klitoris weitaus empfindsamer ist als der Penis. Wo genau entsteht das Vergnügen? Ist der Bereich innerhalb der Vagina oder außerhalb an der Klitoris das eigentliche orgastische Zentrum? Die Wissenschaftsdokumentation "Vulva und Vagina - Neue Einblicke in die weibliche Lust" von Denise Dismer erklärt, was man über das weibliche Genital wissen sollte.
Gert Scobel beschäftigt sich im Anschluss um 21.00 Uhr in "Wege zur Selbstbemächtigung" mit Empowerment. Frauen, Homosexuelle, People of Colour, Menschen mit Einschränkungen und diverse andere Minderheiten wollen nicht länger um Gleichberechtigung bitten. Sie stellen klare Forderungen - ein Ergebnis des Empowerments. Ursprünglich stammt die Idee des Empowerments aus der US-Bürgerrechtsbewegung. Durch den Sozialwissenschaftler Julian Rappaport fand sie den Weg in die Praxis der sozialen Arbeit. Empowerment soll Menschen helfen, ihre Stärken zu spüren, sie dazu ermutigen, ihr Leben selbst zu kontrollieren und zu gestalten, statt sich von außen helfen oder bestimmen zu lassen. Im Mittelpunkt der Gesprächssendung steht die Rolle des Empowerments in der Erziehung: Welche Folgen hat Diskriminierung in der Kindheit – etwa durch rassistische Beleidigungen? Wie schwächt es das Selbstwertgefühl eines Kindes, wenn es durch sein "Anderssein" ausgegrenzt wird? Außerdem geht es um die Fragen, was Menschen mit Migrationsgeschichte zu "Anderen" macht und wie Menschen, die sich ausgegrenzt fühlen, ihre Handlungsfähigkeit und ihre Autonomie eigenmächtig zurückholen können. Als Gäste begrüßt Gert Scobel Prof. Gisela Hermes, Diplom-Pädagogin und Diplom-Supervisorin, Dr. Nkechi Madubuko, Soziologin, Diversity-Trainerin und Journalistin, und Dr. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Supervisorin.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 19. Juli 2022