
"WissenHoch2" über Talent und Training, KI und Spieltrieb
Mit einer Wissenschaftsdokumentation und einer Ausgabe von "scobel"
Ist Talent der Schlüssel zu maximalem Erfolg im Sport, beim Schach oder beim Gesang? Oder sorgt das richtige Training für Spitzenleistungen? Und was passiert, wenn das Training – wie in den Hochzeiten der Corona-Pandemie – ausgesetzt werden muss? "WissenHoch2" beschäftigt sich am Donnerstag, 15. September 2022, 20.15 Uhr, mit dem Thema in der Dokumentation "Talent oder Training? Die Wissenschaft vom Erfolg". Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel in seiner Sendung mit seinen Gästen über "KI und Spieltrieb". Erstausstrahlung.
20:15 Uhr
Fußballprofi zu werden oder auf den großen Bühnen der Welt zu singen oder tanzen – davon träumen Millionen von Menschen. Nur eine Handvoll erreicht diese Ziele. Das seien eben Ausnahmetalente, so die tröstenden Worte. Ganz so einfach ist es nicht, sagt die Wissenschaft – allen voran der 2020 verstorbene Psychologe K. Anders Ericsson, der seine Kolleginnen und Kollegen mit der These aufrüttelte, dass mit richtigem Üben jeder und jede alles erreichen kann. Bestätigt hat diese These die dänische Psychologin Susanne Bargmann, die mit Ende 40 ein Popalbum herausbringt. Andere Forschungen haben gezeigt, dass in bestimmten Bereichen nichts ohne die genetische Veranlagung geht – zum Beispiel beim Ballett. Wer verkürzte Muskeln und Sehnen hat, hat keine Chance. Dennoch wurden Hochtalentierte schon von weniger begabten Menschen überholt, die laut Forscherin Laura Wesseldijk eine ganz bestimmte genetische Veranlagung hatten: die Motivation, oft und viel zu üben. Die Dokumentation "Talent oder Training? Die Wissenschaft vom Erfolg" von Julia Zipfel zeigt die wissenschaftlichen Hintergründe des Erfolgs auf.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel – KI und der Spieltrieb". Seit Jahrhunderten treten Menschen in komplexen Spielen wie Schach gegeneinander an. Doch die digitale Konkurrenz ist nahezu unschlagbar geworden: Bisher waren KI-Systeme nur in der Lage, ein bestimmtes Spiel zu beherrschen und darin gegen Menschen zu gewinnen. Neueste Entwicklungen im Bereich der selbstlernenden Künstlichen Intelligenz beherrschen inzwischen mehrere und komplexere Spielfertigkeiten gleichzeitig. Schach und Go sind zwei Strategiespiele, bei denen nicht der Zufall, sondern das Können über Sieg oder Niederlage entscheidet. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Schach lässt sich aus jeder Situation heraus bis zum Ende denken. Mit viel Gedächtnisleistung und Training kann man ein guter Schachspieler werden. Und mit viel Speicher und Rechenleistung ein guter Schachcomputer werden. Bei Go spielt Intuition eine wichtige Rolle. Und die lässt sich dem Computer nur eingeschränkt beibringen, auch wenn die Programme immer besser werden. Zu Gast in der Sendung sind Elisabeth Pähtz, seit 16 Jahren die Nummer 1 der deutschen Schachspielerinnen und die erste Deutsche, die den Titel „Großmeister“ erhielt, Kristian Kersting, Informatiker und Leiter des Artificial und Machine Learning Lab an der TU Darmstadt, sowie Jens Junge. Er gründete 2014 an der SRH Berlin University of Applied Science das Institut für Ludologie.
"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.
Hier finden Sie den Link zur Dokumentation in der 3satmediathek.
Fotos finden Sie hier.
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Marion Leibrechtleibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 20. Juli 2022