mare TV: Marokkos Atlantikküste

Orient am Ozean
Film von Steven Galling
Mi 05. Okt
17:46 Uhr
(Erstsendung: 01.12.2016)
An Marokkos Atlantikküste schillern die Gegensätze: dort mediterraner Norden, Sahara im Süden. Arabische Traditionen treffen auf französischen Lebensstil.

So landen Meeresdelikatessen direkt nach dem Fang auf dem Grill am Strand, zubereitet vom "Gourmetfischer". Männer-Metiers wie der arabische Reiterwettkampf werden von Frauen erobert. Und Kamele kutschieren coole Surfer.

Nur wenige Kilometer trennen Marokko an der Straße von Gibraltar vom europäischen Festland. Das spürt man in dem Königreich mit so klangvollen Küstenstädten wie Casablanca und Agadir. Orientalisches Flair, gepaart mit französischem Savoir-vivre: Marokko war lange Zeit französisches Protektorat.

Ibrahim Ghouasse nennt sich "Gourmetfischer". Auf Bestellung fängt er die edelsten Fische und Meeresfrüchte. Anschließend grillt und kocht er die Delikatessen für seine erlesene Kundschaft direkt am Strand von Oualidia.

Auch die einheimischen Arganbäume werden von Feinschmeckern geschätzt. Das Öl ihrer Früchte gilt als das teuerste und feinste Speiseöl der Welt. In mühsamer Handarbeit werden rund 100 Kilogramm Früchte zu einem Liter Öl verarbeitet, ausschließlich von Frauen.

Der Reiterwettkampf Tbourida ist traditionell reine Männersache. Doch Amal Ahamri hat vor zehn Jahren die erste Frauenmannschaft gegründet. Zu Saisonbeginn trainiert sie die Nachwuchsreiterinnen. Amal versucht, ihnen beizubringen, wie sie gleichzeitig das Gewehr präsentieren und die Pferde bändigen.

Die Gegend um Essaouira zählt wegen des stetigen Windes zu den besten Surfspots der Welt. Aus diesem Grund haben die Kamele am Strand meist ein Brett vor dem Kopf: Die Wellenreiter haben die Kamele als das perfekte Transportmittel für die Boards auf der Suche nach der perfekten Welle entdeckt.

Ali und Mohammed haben ein Hobby mit nicht nur einem Haken: Sie angeln an den steilen Klippen des Kap Ghir. In die Felswände haben sie Höhlen geschlagen, die ihnen als Unterschlupf dienen. Doch um die Ruten auszuwerfen, müssen sie halsbrecherisch über Felsen klettern, mitten in die tosende Brandung.

Sand gibt es an Marokkos 2500 Kilometer langen Küste buchstäblich wie Sand am Meer - sollte man meinen. Doch der begehrte Rohstoff für Glas, Beton und Mikrochips droht, knapp zu werden. Neben legalem Abbau sind wie in Larache immer mehr Sanddiebe am Werk.

ARD/NDR
Reportage
Gesellschaft: Natur/Umwelt/Ökologie

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