Hitlers Wolfsschanze

Film von Lutz Rentner und Frank Otto Sperlich
Do 27. Apr
22:55 Uhr
(Erstsendung: 06.11.2017)
Die Wolfsschanze war das Größte der sogenannten Führerhauptquartiere im Zweiten Weltkrieg. Ein Ort, der im NS-Staat lange geheim gehalten wurde, um den sich Legenden und Gerüchte rankten.

Ein deutscher Schicksalsort. Die Dokumentation erzählt aus der Sicht des militärischen Personals und einstiger Anwohner über die geheime Baugeschichte beziehungsweise über Machtstrukturen der NS-Führung während des "Russlandfeldzugs".

Jahr für Jahr zieht die ehemalige Wolfsschanze Touristen nach Kętrzyn (Rastenburg) in Polen, in das frühere Ostpreußen. Die Besucher stehen heute fasziniert vor den bemoosten Betonkolossen, in denen einstmals Hitlers militärisches Lagezentrum untergebracht war.

In der Wolfsschanze waren etwa 2000 Menschen stationiert, sie war organisiert wie eine Kleinstadt. Die Wolfsschanze war jedoch nicht nur militärisches Lagezentrum der Generalität der deutschen Wehrmacht, dort wurden von der NS-Führung maßgebliche Entscheidungen getroffen, die Deutschland in die Katastrophe führten. Die Vernichtung der Juden war dort mit den SS-Führern Himmler und Heydrich besprochen worden, Goebbels trug in der Wolfsschanze die Idee des "totalen Krieges" vor. Nicht zuletzt ist dies ein Ort, an dem man die wahnwitzigen Entscheidungen Hitlers nachempfinden kann, seine Wahrnehmungstrübungen in der Isolation der Sperrkreise und Bunkeranlagen.

Die Wolfsschanze ist aber nicht nur ein Sinnbild für die grausamste deutsche Diktatur: Dort zeigte sich auch das andere Deutschland - jene Männer des 20. Juli, die das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte beenden wollten.

ARD/RBB
Dokumentation
Gesellschaft: 3. Reich (1933-1945)

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