Lourdes

Spielfilm, Österreich 2009
Mi 05. Okt
23:11 Uhr
Regie: Jessica Hausner
Länge: 96 Minuten
Die an Multipler Sklerose erkrankte Christine will die soziale Isolation, in die sie ihre Krankheit gezwungen hat, endlich durchbrechen.

Sie sehnt sich danach, wieder dazuzugehören, alles tun zu können, normal zu sein. Wie viele Tausend Gläubige jedes Jahr pilgert Christine in den französischen Wallfahrtsort Lourdes, wo sich die Muttergottes im Jahr 1858 einem jungen Mädchen offenbart haben soll.

Anders als viele ihrer Reisegefährten, die hoffen, an dieser heiligen Stätte wie durch ein Wunder geheilt zu werden, hat Christine keinerlei Erwartungen und lässt das Pilgerprogramm einfach über sich ergehen.

Die junge Malteserin Maria, die Christine betreut, schafft es jedoch, die längst vergessenen Tage des Glücks in ihr wachzurütteln: Die junge Frau, die mit der karitativen Tätigkeit ihre kleinen Lebenssünden zu begleichen versucht, wird bei ihrem Flirt mit einem der Malteser Offiziere von Christine sehnsuchtsvoll beobachtet. Frau Hartl, eine ältere Pilgerin ohne Gebrechen, sucht in Lourdes eine sinnvolle Lebensaufgabe und findet sie darin, für Christine zu beten.

Und ihr Gebet wird erhört: Tatsächlich kommt es im Verlauf des Aufenthalts zu einer Besserung von Christines Zustand bis hin zur Heilung: Christine kann wieder gehen. Weil die Möglichkeit eines Rückfalls nicht ausgeschlossen werden kann, versucht Christine von nun an, jeden Moment wie eine Ewigkeit zu leben - was ihr mithilfe des umschwärmten Malteser Offiziers mit Leichtigkeit gelingt.

In "Lourdes", ihrem dritten Spielfilm, hat sich die österreichische Regisseurin Jessica Hausner mit Wundern und ihren Ambivalenzen auseinandergesetzt. Sie liefert in beeindruckend präzise komponierten Bildern eine Tragikomödie, die mitunter schreiend komisch den absurden Alltag der Wallfahrtsstadt schildert. Dabei macht sie sich nie lustig über das Leid der Menschen, spielt aber mit deren überhöhten Erwartungen.

Darsteller:
Christine Sylvie Testud
Maria Léa Seydoux
Frau Hartl Gilette Barbier
Pater Nigl Gerhard Liebmann
Kuno Bruno Todeschini
ORF
Spielfilm

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