Naturparks in Portugal

Madeira

Film von Mechtild Lehning
Sa 15. Okt
04:16 Uhr
(Erstsendung: 06.04.2021)
Madeira - Portugals autonome Insel im Atlantik - liegt näher an der afrikanischen Küste als am Mutterland Portugal, von dem es rund 900 Kilometer trennen.

Entstanden ist der Archipel durch einen längst erloschenen Vulkan am Meeresboden. Im Osten und Norden zeigen sich noch deutliche Spuren dieser Herkunft. Der Name der Insel stammt von portugiesischen Seefahrern, die 1419 das Eiland für sich reklamierten.

Madeira bedeutet "Holz", und das war im Überfluss vorhanden. Fast die gesamte Fläche war von dichtem Wald bedeckt. Seit 1982 stehen zwei Drittel der Landschaft unter Naturschutz. Rund 260.000 Menschen leben dort auf einer Fläche, die kleiner ist als Berlin oder Paris.

Das ausgeglichene Klima erlaubt das ganze Jahr über Ernten, der Atlantik liefert den Fisch. Auf Madeira besteht die größte zusammenhängende und am besten erhaltene Fläche an Lorbeerwald weltweit. Zu seinen Pflanzen zählen unter anderem die Madeira-Mahagonie, der Barbusano, Wacholder, Baumheide, Stinklorbeer, Farn- und Lorbeerbaum.

Der Wald gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Es ist das einzige Naturerbe Portugals. Er wächst auf einer Höhe zwischen 300 und 1300 Metern, seine Quellen versorgen die Bevölkerung und die Landwirtschaft. Das geschieht mithilfe künstlicher Wasserläufe, den Levadas. Ohne sie wäre eine Besiedlung Madeiras unmöglich gewesen. 3100 Kilometer lang sind sie zusammengenommen. Sie transportieren das Wasser vom regenreichen Norden in den trockenen Süden. Diese technische Meisterleistung ist nun zum Weltkulturerbe angemeldet worden.

ARD/RB
Dokumentation
Wissenschaft Technik Umwelt: Natur/Umwelt/Ökologie

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