Kulturplatz

Hoch lebe der "Weltuntergangspoet" Franz Hohler

Das Kulturmagazin von Schweizer Radio und Fernsehen
Sa 04. Mär
09:05 Uhr
Moderation: Eva Wannenmacher
(Erstsendung: 01.03.2023)
Er ist längst eine schweizerische Institution: Franz Hohler, "unterhaltender Moralist", wie er sich selbst bezeichnet, und kritischer Autor.

"Kulturplatz" trifft den Jubilar zu seinem 80. Geburtstag, wandert mit ihm am Rhein, zeigt Perlen aus dem Archiv und entdeckt eine bisher unbekannte Seite.

Am 1. März wird Franz Hohler 80. "Kulturplatz"-Moderatorin Eva Wannemacher nutzt die Gelegenheit und wandert mit ihm im Kanton Thurgau ein Stück entlang des Rheins. Inspiriert von Hohlers neuestem Buch "Rheinaufwärts", einer Sammlung von Beobachtungen unterwegs zu Fuß. Dabei schauen die beiden zurück auf seine lange Schaffenszeit von nahezu 60 Jahren.

Da ist etwa das legendäre "Totemügerli" oder der "Weltuntergang", in dem Hohler bereits vor 50 Jahren die drohende Klimakatastrophe thematisierte. Franz Hohler war schon immer ein Mann der Bühne – oft begleitet von seinem Cello – und begeistert bis heute mit scharf beobachteten Szenen aus dem Schweizer Alltag.

Das Image des Kabarettisten haftet ihm in der Öffentlichkeit an, dabei habe er sich vor über 20 Jahren längst als Kabarettist "pensioniert", sieht sich vielmehr als Autor. "Autor stand für mich immer am Anfang meiner Arbeit. Ich sah mich stets als literarischen Allgemeinpraktiker."

Hohler schrieb schon als Kind über seine Geschwister und Eltern, Wilhelm Busch hat ihn tief beeindruckt. Wie Busch jeweils endete mit "und die Moral von der Geschicht...", so fand auch Hohler später seine Berufung als "unterhaltender Moralist", wie er sich selbst beschreibt.

Doch auf der Bühne steht der "zwanghaft Fleißige" immer noch regelmäßig. Aktuell reist er mit seinen bekanntesten Nummern unter dem Titel "Franz Hohler spaziert durch sein Gesamtkunstwerk" quer durch die Schweiz.

In Biel im Kanton Bern am 1. März 1943 zur Welt gekommen, wuchs Hohler in Olten im Kanton Solothurn auf. Und dieser "Knotenpunkt" der Schweiz widmet dem prominenten Jubilar ab Mai zwei Ausstellungen: In der Stadtkirche stellt Hohler erstmals seine eigenen Fotografien aus und im Kunstmuseum kuratiert er eine Gruppenausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern wie Pipilotti Rist, Beni Bischoff oder Roman Signer, die sich mit Hohlers Person und Werk auseinandersetzen.

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