Auswanderung mit Hindernissen
Reportage von Simon Christen
(aus der SRF-Reihe "Reporter")
(aus der SRF-Reihe "Reporter")
Di 04. Jul
00:00 Uhr
00:00 Uhr
(Erstsendung: 12.01.2022)
Auf einer Motorrad-Tour durch Litauen trifft Karin Bolliger so etwas wie ein Blitz aus heiterem Himmel: "Hier muss ich leben!" Ihr Mann Stefan ist sofort begeistert von der Idee.
Die beiden ahnen nicht, wie viele Hochs und Tiefs ihnen bevorstehen. - Reporter Simon Christen hat Karin und Stefan Bolliger mehr als drei Jahre lang begleitet und in dieser Zeit viele Hochs und Tiefs dokumentiert.
Karin und Stefan Bolliger gehören nicht zu den Menschen, die sich schon lange mit dem Gedanken getragen haben, die Schweiz zu verlassen. Beide reisen zwar gern, aber sie stehen mit beiden Füßen in ihrem Berufsalltag. Karin arbeitet als Forensikerin bei der Kantonspolizei Zürich und sichert Spuren, nachdem ein Verbrechen begangen wurde. Stefan hat eine Kaderstelle bei einer Firma für Sicherheitstechnik.
Eine Art "Erleuchtung" in den Motorrad-Ferien im Baltikum ändert jedoch alles: Karin glaubt plötzlich zu wissen, dass sie hierhergehöre. Damit sie sich daran erinnert, wo sie diesen Gedanken hatte, macht sie ein Foto der nächstbesten Ortstafel. Dass dies ihr Leben auf den Kopf stellen würde, ahnten die beiden damals noch nicht.
Zwei Jahre später stehen Karin und Stefan Bolliger auf einem idyllischen Grundstück an einem See – gute zwei Autostunden von der Hauptstadt Vilnius entfernt. Sie haben ihre Ersparnisse plus Pensionskassen-Geld in die Entwicklung einer Ferienanlage gesteckt. Es ist eine Zeit des Träumens und Wünschens. Dass sich schon bald finanzielle Probleme anbahnen würden, dass es gar soweit kommen könnte, dass ihr Projekt an einen Punkt kommt, an dem unklar ist, ob es weitergeht oder in einer Tragödie endet – all das wird den Bolligers erst allmählich klar.
Und es beginnt ein verzweifelter Kampf um ihren Traum von einem neuen Leben in Litauen, der nun vor allem davon abhängt, ob sie genügend liquide Mittel finden, um die geplante Ferienanlage zumindest teilweise zu bauen und irgendwie zum Laufen zu bringen.
Neben Finanzierungsfragen hat sich für die beiden ein ganz neues Problem ergeben, mit dem niemand gerechnet hat: das Coronavirus. Plötzlich gibt es Shutdowns und Lockdowns. Grenzen wurden geschlossen und das öffentliche Leben lahmgelegt.
Was bedeutet das für ihr Projekt? Können sie den Traum einer Ferienanlage in Litauen trotzdem verwirklichen – oder müssen sie einsehen, dass sie zu hoch gepokert haben? "Wenn man immer wüsste, was auf einen zukommt, würde man es vermutlich nicht wagen", sagt Stefan Bolliger.
Auf einer Motorrad-Tour durch Litauen trifft Karin Bolliger so etwas wie ein Blitz aus heiterem Himmel: "Hier muss ich leben!" Ihr Mann Stefan ist sofort begeistert von der Idee.
Die beiden ahnen nicht, wie viele Hochs und Tiefs ihnen bevorstehen. - Reporter Simon Christen hat Karin und Stefan Bolliger mehr als drei Jahre lang begleitet und in dieser Zeit viele Hochs und Tiefs dokumentiert.
Karin und Stefan Bolliger gehören nicht zu den Menschen, die sich schon lange mit dem Gedanken getragen haben, die Schweiz zu verlassen. Beide reisen zwar gern, aber sie stehen mit beiden Füßen in ihrem Berufsalltag. Karin arbeitet als Forensikerin bei der Kantonspolizei Zürich und sichert Spuren, nachdem ein Verbrechen begangen wurde. Stefan hat eine Kaderstelle bei einer Firma für Sicherheitstechnik.
Eine Art "Erleuchtung" in den Motorrad-Ferien im Baltikum ändert jedoch alles: Karin glaubt plötzlich zu wissen, dass sie hierhergehöre. Damit sie sich daran erinnert, wo sie diesen Gedanken hatte, macht sie ein Foto der nächstbesten Ortstafel. Dass dies ihr Leben auf den Kopf stellen würde, ahnten die beiden damals noch nicht.
Zwei Jahre später stehen Karin und Stefan Bolliger auf einem idyllischen Grundstück an einem See – gute zwei Autostunden von der Hauptstadt Vilnius entfernt. Sie haben ihre Ersparnisse plus Pensionskassen-Geld in die Entwicklung einer Ferienanlage gesteckt. Es ist eine Zeit des Träumens und Wünschens. Dass sich schon bald finanzielle Probleme anbahnen würden, dass es gar soweit kommen könnte, dass ihr Projekt an einen Punkt kommt, an dem unklar ist, ob es weitergeht oder in einer Tragödie endet – all das wird den Bolligers erst allmählich klar.
Und es beginnt ein verzweifelter Kampf um ihren Traum von einem neuen Leben in Litauen, der nun vor allem davon abhängt, ob sie genügend liquide Mittel finden, um die geplante Ferienanlage zumindest teilweise zu bauen und irgendwie zum Laufen zu bringen.
Neben Finanzierungsfragen hat sich für die beiden ein ganz neues Problem ergeben, mit dem niemand gerechnet hat: das Coronavirus. Plötzlich gibt es Shutdowns und Lockdowns. Grenzen wurden geschlossen und das öffentliche Leben lahmgelegt.
Was bedeutet das für ihr Projekt? Können sie den Traum einer Ferienanlage in Litauen trotzdem verwirklichen – oder müssen sie einsehen, dass sie zu hoch gepokert haben? "Wenn man immer wüsste, was auf einen zukommt, würde man es vermutlich nicht wagen", sagt Stefan Bolliger.
SRF
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