Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Die Bucht von Kotor, Montenegro - Fjord der Adria

Film von Werner Zeindler
So 18. Jun
19:41 Uhr
(Erstsendung: 05.10.2003)
Die bewegte Geschichte von über 2000 Jahren hat die beiden Städte Perast und Kotor in Montenegro geprägt. Die Bucht und historische Stadt von Kotor wurden 1979 zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Die Region war stets Grenze und Bindeglied zwischen Okzident und Orient, auch zwischen Katholiken und Orthodoxen, zwischen dem Christentum und dem Islam. Erst gehörte die Region zum illyrischen, dann zum römischen, später zum byzantinischen Reich.

300 Jahre herrschten die Venezianer bis Ende des 18. Jahrhunderts, dann kamen die Österreicher, danach die Russen und die Truppen von Napoleon.

Schroffe Felswände umschließen die Bucht von Kotor. Wie ein skandinavischer Fjord schneidet sie sich in die dalmatinische Küste von Montenegro. Wie viele geschützte Meeresbuchten war auch hier ein Schlupfwinkel für Seeräuber und Piraten, aber auch ein Handelsumschlagplatz und Marinestützpunkt.

Die noble Architektur und der Reichtum übertrafen zur venezianischen Zeit alle Küstenorte der Regien. Paläste, Kathedralen und Kirchen, die Zeugen von über 2000 Jahren Kulturgeschichte, wurden durch das verheerende Erdbeben im April 1979 größtenteils zerstört.

Noch im gleichen Jahr setzte die UNESCO die beiden Städte Perast und Kotor auf ihre sogenannte "Rote Liste" der gefährdeten Natur- und Kulturgüter, um internationale Maßnahmen zur Rettung dieser Welterbestätten einzuleiten. Zwar gibt es noch immer Ruinen, für deren Restauration die Mittel fehlen. Doch viele Gebäude wurden wieder aufgebaut, und die Bucht ist wieder Tagesziel von Kreuzfahrten in der Adria.

ARD/SWR
Dokumentation
Kultur:

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