Braunkehlchen, Kiebitz & Kaiseradler -
wie retten wir Österreichs Vogelwelt?

Film von Mario Kreuzer und Leander Khil
Di 25. Okt
04:25 Uhr
(Erstsendung: 07.09.2020)
Durch den Verlust von Lebensraum sind viele Feldvögel akut vom Aussterben bedroht. Große Greifvögel werden, trotz erfolgreicher Schutzprojekte, immer noch verfolgt und getötet.

Für den Erhalt der Vogelvielfalt arbeiten in Österreich Privatpersonen, kleine Initiativen und große Naturschutzorganisationen. Der Film zeigt die gefährdeten Vögel Österreichs und ihre Lebensräume: von den Alpen über Wiesenlandschaften bis zu wilden Seeufern.

In allen Bundesländern Österreichs setzen sich Menschen auf vielfältige Weise für den Schutz der Vögel ein. "BirdLife Österreich" spielt dabei eine zentrale Rolle: Die "Ampelliste" zeigt die Gefährdung der heimischen Brutvögel an. Das Verschwinden der prächtigen Blauracke scheint mittlerweile unausweichlich. Tausende Unterstützer nehmen mit ihren eigenen Vogelbeobachtungen an Citizen-Sience-Projekten teil und leisten so einen Beitrag zum Vogelschutz.

Besonders heikel ist die Situation der Vogelwelt im Kultur- und Ackerland. Die fortschreitende Intensivierung von landwirtschaftlich genutzten Flächen hat zum Beispiel Grauammer und Rebhuhn an den Rand des Abgrunds gedrängt. In vielen Regionen sind sie bereits ausgestorben. Im Vorarlberger Rheintal bemüht sich der Naturschutzbund um die letzten Brutpaare von Brachvogel und Kiebitz.

Spezielle Schutzprojekte für das seltene Braunkehlchen tragen in Tirol und Oberösterreich Früchte. Im Schilfgürtel des Neusiedler Sees werden Brutvögel seit Jahrzehnten gezählt und Veränderungen dokumentiert. Das Naturhistorische Museum in Wien zeigt nicht nur prächtige Exponate: Hinter den Kulissen wird auch an der Vogelwelt im In- und Ausland geforscht.

Die selbstständige Rückkehr großer, einst ausgestorbener Greifvögel wie Seeadler und Kaiseradler und die Ausbreitung des Rotmilans in Österreich sind große Erfolge der letzten Jahrzehnte. Um Gefahren für die Adler besser zu verstehen, werden Jungvögel mit GPS-Sendern versehen, die ihre Bewegungen aufzeichnen. Denn die Könige der Lüfte schweben weiterhin in Gefahr. Abschuss und Vergiftung von Adlern, Milanen, Weihen und Bussarden sind in den östlichen Landesteilen noch immer weit verbreitet.

In der Aufklärung solcher Kriminalfälle kommen zunehmend auch Hunde unterstützend zum Einsatz: Die geschulten Nasen der Naturschutzhunde helfen bei der Suche nach getöteten Vögeln und ausgelegten Ködern.

Die Wege, um die Diversität der österreichischen Vogelwelt zu erhalten, sind vielfältig. Und jeder kann dabei mithelfen, die Lebensräume dieser farbenfrohen, großen wie kleinen, lauten wie leisen Vogelwelt zu retten.

ORF/3sat
Dokumentation
Wissenschaft Technik Umwelt: Tiere

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