Und er bewegte sich doch -
Neues vom Wiener Kongress

Film von Roswitha und Ronald P. Vaughan
Sa 11. Feb
10:27 Uhr
(Erstsendung: 15.09.2014)
Vor 200 Jahren fand in Wien ein einmaliges Treffen statt: Acht Monarchen und Vertreter aus 65 Staaten sowie ein Heer von Begleitpersonal und Mitgliedern der Hofgesellschaften bevölkerten Wien.

Die Stadt und ihre Vororte waren nahezu neun Monate lang besetzt. Rund um den Kongress wurde viel getanzt, geredet und geflirtet, aber die hohe Politik litt nicht darunter. Der Wiener Kongress legte in Europa zahlreiche Grenzen fest und definierte neue Staaten.

Das Friedenswerk von 1814/1815 hielt immerhin ein Jahrhundert lang. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen zwei Genies und deren Beziehung zueinander: Napoleon und sein Gegenspieler Fürst von Metternich. Ein historisches Treffen, das zwischen den beiden im Jahr 1813 in Dresden stattgefunden hat, zeigt einen siegessicheren Metternich und einen verbohrten Napoleon, der lieber in Ehre untergehen will, als sich den alten Mächten kampflos zu beugen.

Die Filmautoren Roswitha und Ronald P. Vaughan lassen die beiden Hauptakteure in einer Spielszene zusammentreffen: Die Schauspieler Peter Strauss und Victor Couzyn rekonstruieren das verbale Duell von Metternich und Napoleon in einer Zeit, als die Stadt Wien ein letztes Mal "Player" in der Weltgeschichte war. Nie mehr danach sollte die Habsburgermetropole eine solche internationale Bedeutung erlangen, als zu der Zeit, in der dort die Neuordnung Europas festgeschrieben wurde - ein Spezialgebiet von Prof. Dr. Henry Alfred Kissinger.

Der Politologie-Professor an der Harvarduniversität, US-Präsidentenberater, Außenminister und Friedensnobelpreisträger, schrieb seine erste große wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Das Gleichgewicht der Großmächte". Zum Thema Metternich nahm sich die Politiklegende Zeit, um über jenen österreichischen Machtpolitiker zu reden, der für ihn vielleicht auch ein Stück Vorbild war.

ORF
Dokumentation
Kultur: 18./19. Jahrhundert

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