Der 3sat-Dokumentarfilmpreis 2023 geht an die "Einzeltäter"-Trilogie von Julian Vogel

Sa, 11.11.2023, 22:00 Uhr
Arbnor Sequashi verlor seine Schwester beim rassistischen Attentat am Olympia Einkaufszentrum München / Copyright: Duisburger Filmwoche 2023/Julian Vogel

"Einzeltäter", die Dokumentarfilm-Trilogie (Deutschland 2023, 85/68/85 Minuten) von Julian Vogel erhält auf der 47. Duisburger Filmwoche, dem Festival des Dokumentarfilms aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, den mit 6000 Euro dotierten 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm aus dem Festivalprogramm. Der Preis wird seit 1996 von den vier 3sat-Partnern ZDF, ORF, SRG und ARD gestiftet und auf der Duisburger Filmwoche vergeben.

Die drei Dokumentarfilme widmen sich den Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Attentate in München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Autor und Regisseur Julian Vogel zeigt die Wechselwirkungen zwischen Trauerarbeit der Betroffenen und politischer Deutung der Tat. In der Begründung der Jury heißt es: "In aller Ambivalenz, die mit jeder filmischen Repräsentation von Trauerarbeit einhergeht, weitet Vogel kontinuierlich die Perspektiven. So stehen alle drei Teile - in Fokus, Methodik und Dramaturgie - für sich, in ihrer 238minütigen Zusammenschau aber zeigen sich Verbindungen, schmerzhafte Leerstellen, frappierendes, systemisches Versagen."

Der unabhängigen Jury gehören in diesem Jahr die Autorin und Regisseurin Britt Beyer, die Filmemacherin und Visuelle Anthropologin Laura Coppens und der ehemalige Co-Leiter des österreichischen Filmfestivals Diagonale Sebastian Höglinger an.

Bei der Preisverleihung in Duisburg sagte 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau: "Der Dokumentarfilm fordert uns dazu heraus, die Welt um uns herum zu hinterfragen und zu verstehen, wie Wirklichkeit gestaltet ist. Er erzählt Geschichten, die ansonsten ungehört bleiben würden und gibt denjenigen eine Stimme, die oft übersehen werden. Nicht umsonst spielt der Dokumentarfilm eine herausragende Rolle für uns von 3sat."

Neben der Vergabe des 3sat-Dokumentarfilmpreises zeigt 3sat Filme aus vergangenen Festivalprogrammen. Zu sehen waren bereits der preisgekrönte Dokumentarfilm "Unrecht und Widerstand - Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung" (Deutschland 2022) von Peter Nestler. Der Film ist noch bis zum 4. Februar 2024, in der 3satMediathek verfügbar unter www.3sat.de. Auch der mehrfach ausgezeichnete Film "Bewegungen eines nahen Bergs" (Österreich/Frankreich 2019) von Sebastian Brameshuber steht noch bis zum 22. Dezember 2023, in der 3satMediathek unter www.3sat.de. Am Montag, 13. November 2023, 22.25 Uhr, präsentiert 3sat die deutsche Erstausstrahlung "Für die Vielen - Die Arbeiterkammer Wien" (Österreich 2021). Constantin Wulff porträtiert die Wiener Arbeiterkammer und folgt Menschen, die mit ihrem Dienstgeber in Schwierigkeiten geraten sind. Der Film ist ab Ausstrahlung für drei Monate in der 3satMediathek unter www.3sat.de zu sehen.

Pressefotos

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Weitere Informationen

Im 3sat-Pressetreff finden Sie ergänzend:

- die Pressemappe zum Programm anlässlich der Duisburger Filmwoche

- den Film " Für die Vielen - Die Arbeiterkammer Wien" (nach Login)

- den Trailer (nach Login)

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Programmkommunikation

Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 11. November 2023