Asmik Grigorian / Copyright: ZDF/ORF/Salzburger Festspiele/Olivia Kahler

3satFestspielsommer: "Der Spieler"

Salzburger Festspiele, 2024

In den Jahren 1914 bis 1917 nahm sich Sergej Prokowjef, damals in seinen Zwanzigern, den Roman "Der Spieler" von Fjodor Dostojewski zur Vorlage für die Komposition einer gleichnamigen Oper. Im Zentrum der Handlung steht das Zusammentreffen entwurzelter Figuren, es geht um Ehre und finanziellen Ruin, Selbstzerstörung und Liebe. Prokowjef setzte die Geschichte kongenial in Musik um. 3sat zeigt am Samstag, den 24. August, um 20.25 Uhr in Erstausstrahlung die 2024 in Salzburg präsentierte Neuinszenierung des "Spielers" von Regisseur Peter Sellars.

3satFestspielsommer
Sa 24. Aug
20:15 Uhr
Erstausstrahlung

Im fiktiven Kurort Roulettenberg warten die Familie und Gläubiger eines verschuldeten russischen Generals auf eine in Aussicht gestellte Erbschaft. Anstelle des sehnsüchtig erwarteten Geldes aber trifft die reiche Verwandte selbst ein und verspielt ihr Vermögen. Polina, die hintertriebene Stieftochter des Generals, sucht Zuflucht bei ihrem Hauslehrer Alexej. Um sie zu retten und die Schulden zu begleichen, versucht er sein Glück im Casino – und gewinnt eine beträchtliche Summe. Doch seine Liebe zu Polina weicht bald einer übermächtigen Spielsucht.

Fjodor Dostojewski verfasste den Roman "Der Spieler" innerhalb weniger Wochen. Er, selbst spielsüchtig und notorisch verschuldet, hatte 1865 einen Vorschuss seines Verlegers verspielt und stand nun unter Druck, binnen kürzester Zeit einen neuen Roman vorzulegen. Sergej Prokofjew übersetzte die Handlung rund ein halbes Jahrhundert später in ein musikalisches Meisterwerk: Seine pulsierende Musik entführt das Publikum in ein Karussell der Ängste, Hoffnungen, Gier und verletzten Eitelkeit. Da Prokofjew größtenteils auf die Verwendung von Arien und Chorstücken verzichtet, prägt das Orchester die Charakterisierung der Protagonisten.

Sergej Prokofjews erste abendfüllende Oper "Der Spieler" mit ihrer atemlos gedrängten, lakonisch verknappten und schroffen Musik zeugt von der expressionistischen Phase des Komponisten. Nach ihrer Fertigstellung im Revolutionsjahr 1917 musste die Oper zwölf Jahre auf ihre Uraufführung warten und blieb seither eher eine Ausnahmeerscheinung in den Spielplänen. Sie ist radikal avantgardistisch, temporeich und antiromantisch.

In der Neuinszenierung des US-amerikanischen Theaterregisseurs Peter Sellars, der auch für die Bildregie verantwortlich zeichnet, glänzt Sopranistin Asmik Grigorian in der Rolle der Polina, Bass Peixin Chen überzeugt als General und Tenor Sean Panikkar als Alexej.

Es singen und spielen die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Timur Zangiev.

 

 

Fotos finden Sie hier.

Hauptabteilung Kommunikation

Dr. Britta Schröder, Dr. Katharina Rudolph
schroeder.bwhatever@zdf.de; rudolph.kwhatever@zdf.de
Mainz, 14. August 2024
Sendetermine