3satKulturdoku: Der verschwundene Van Gogh
Dokumentation von Stefan Koldehoff und Johannes Nichelmann
Van Goghs legendäres "Porträt des Dr. Gachet" wurde 1990 für 82 Millionen Dollar versteigert und gilt seitdem als verschollen. Was ist mit dem berühmten Werk der Kunstgeschichte geschehen? Diese Frage führt zu einer Recherche von den USA über Frankreich bis nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Über Kontinente und Jahrzehnte hinweg lebt die spannende und wechselvolle Geschichte des Bildes wieder auf.
Die Dokumentation "Der verschwundene Van Gogh" ist in 3sat am Samstag, 7. Dezember 2024, um 19.20 Uhr, in einer 37-minütigen Fassung zu sehen. Die 45-minütige Fassung ist in der 3satMediathek ab Donnerstag, 28. November 2024, abrufbar, in der ZDFmediathek bereits ab Mittwoch, 27. November 2024. Das ZDF strahlt die Langfassung am Sonntag, 8. Dezember 2024, 23.45 Uhr, aus.
Sechs Wochen vor seinem Tod porträtierte Vincent van Gogh 1890 in Auvers-sur-Oise bei Paris seinen Nervenarzt Paul Ferdinand Gachet, den er - wie er in einem Brief an seinen Bruder schrieb - für "mindestens ebenso krank" hielt wie sich selbst. Van Gogh hat mit dem Bild den Zeitgeist eingefangen und zugleich ein zeitloses Meisterwerk geschaffen. Der Ausdruck von Weltschmerz und Melancholie macht das Gemälde zu einer Ikone der Kunstgeschichte.
Anfang des 20. Jahrhunderts fand das berühmte Bildnis seinen Weg nach Deutschland und wurde Teil der Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main – das erste öffentliche Museum weltweit, das ein Van Gogh-Gemälde erwarb. Doch die nationalsozialistische "Aktion Entartete Kunst" führte zur Beschlagnahmung des Bildes, und Hermann Göring ließ das Bild verkaufen.
100 Jahre nach seiner Entstehung, fast auf den Tag genau, wurde das "Porträt von Dr. Gachet" in New York als damals teuerstes Gemälde jemals versteigert, bevor es in einer privaten Sammlung vor den Augen der Öffentlichkeit verschwand.
Wo ist das Gemälde geblieben? Dieser Frage geht die Dokumentation "Der verschwundene Van Gogh" nach und zeigt dabei nicht nur die Auswüchse des weltweiten Kunsthandels, sondern beleuchtet auch die emotionalen Bindungen, die Menschen zu diesem Werk aufgebaut haben.
Bilder finden Sie hier.