3satKulturdoku: Erfüllter leben mit Heavy Metal
On Tour mit Professor Dr. Hartmut Rosa, Soziologe und bekennender Metalhead
Von wegen Tod und Teufel: 40 Prozent aller Heavy Metal-Fans geben an, dass ihnen die Musik "das Leben gerettet" habe. Was ist dran am Mythos Metal als Bastion der Außenseiter? Der Soziologe und bekennende Metalhead Prof. Dr. Hartmut Rosa sieht im Heavy Metal eine ganzheitliche Lebensform. Um zu verstehen, was sie ausmacht, begibt er sich auf eine Reise unter anderem zu den eigenen Metal-Wurzeln im Schwarzwald und zum Hochamt aller Fans: zum "Wacken Open Air".
19:20 Uhr
Gitarrenlärm, lange Haare, düstere Symbole um Dämonen, Dunkelheit und Tod. Für Außenstehende wirkt Heavy Metal wie Teufelszeug, auf Millionen Menschen wirkt diese Kultur trotzdem anziehend. Es werden sogar Metal-Hochzeiten und -Begräbnisse gefeiert.
Hartmut Rosa sieht im Metal eine Möglichkeit, Resonanz zu erfahren in unserem beschleunigten, entfremdeten Alltag. Im Gespräch mit anderen Metalheads überprüft er seine Theorie. Dabei trifft er in Ost-Berlin auf den Historiker Nikolai Okunew. Denn auch in der DDR spielte Heavy Metal eine wichtige Rolle und es bildete sich eine der größten Subkulturen des Landes.
Und wie steht es um den Sexismus in der Szene? Als Doro Pesch, die "Queen of Metal" neu war im Metal-Business, gab es gab es nur eine Handvoll Frauen, und die Fans waren zu 98 Prozent Männer. Wie hat sie sich als Frau in der Szene durchgesetzt, und welche Rolle spielt ihrer Meinung nach Sexismus im Heavy Metal?
Beim Open Air 2024 in Wacken zeigt sich, was die Faszination des Heavy Metal noch immer ausmacht. Ob beim Headbangen, beim Crowdsurfing oder im Seelsorge-Zelt des Festivals und in der barrierefreien "Wheels of Steel Area" – für Hartmut Rosa ist überall zu spüren, worum es den Fans geht: sich mit dem Weltganzen zu verbinden, und zwar "nicht intellektuell, sondern auf eine magische Art und Weise".
Bilder zur 3satKulturdoku finden Sie hier.