Die französische Künstlerin Johanna Dumet hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: Noch vor zehn Jahren finanzierte sie ihre Farben und Pinsel mit Putzjobs. Dann stellte sie ihre Arbeiten auf Instagram und generierte dort rasch 44.000 Follower, die ihr die Bilder regelrecht aus den Händen rissen. Heute verkauft die Quereinsteigerin zu fünfstelligen Preisen.
Noch gehört Dumet zu den wenigen Ausnahmen, die den Sprung aus den sozialen Medien in den etablierten Kunstmarkt geschafft haben, aber viele drängen nach. Waren es bisher die Galeristen, die bestimmten, welche Newcomer Karriere machen, nehmen heute immer mehr junge Künstler ihre Verkäufe und Vermarktung selbst in die Hand. Macht Social Media die Galerien überflüssig?
Elke Buhr, Chefredakteurin des Fachmagazins "Monopol" glaubt nicht an den dauerhaften Erfolg der Quereinsteiger: "Ein Künstler wird erst durch die Anerkennung der Fachwelt relevant. Galerien, Sammler und Museen werden weiterhin bestimmen, wer dazugehört." Auch alteingesessene Galeristen wie Gerd Harry "Judy" Lybke, der Neo Rauch und die "Leipziger Schule" entdeckt und groß gemacht hat, will nichts von der Macht der Follower hören. Dennoch: Die Branche ist im Wandel. Steht der elitäre Kunstmarkt vor einer Zeitenwende?
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