Berge, Seen und Partisanen - Eine politische Geschichte des Salzkammerguts

Es war das Salz - jahrhundertelange Quelle des Wohlstands - das aus dem "Kammergut" der Habsburger eine einzigartige Kulturlandschaft formte. Die Region zeichnet sich aber auch durch eine bemerkenswerte politische Vergangenheit aus: Zwischen Gmunden, Ebensee, Bad Ischl und dem Ausseerland formierte sich in der frühindustriellen Gesellschaft eine Arbeiterbewegung mit weitverzweigten politischen Gliederungen. Neben dem Salz war es außerdem der Tourismus, der die Identität des Salzkammerguts bestimmte. Zahlungskräftige Industrielle und prominente Künstler kamen in die Region, darunter viele jüdische Gäste: Sigmund Freud und Gustav Mahler, Arthur Schnitzler, Karl Kraus und Theodor Herzl.

Im Ausseerland und in den Landschaften rund um den Traun-, Wolfgang- und Attersee ließen sich auch zahlreiche NS-Größen nieder. Die neuen Machthaber unternahmen einen skrupellosen Raubzug an jüdischem Eigentum: Villen und Häuser wurden "arisiert" und die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner in die Emigration getrieben oder in der Schoah ermordet. Zugleich aber war das Salzkammergut - neben dem Süden Kärntens - die einzige Region im heutigen Österreich, in der es bewaffneten Widerstand gegen die Nationalsozialisten gegeben hat. Aktivistinnen und Aktivisten wie Sepp Plieseis, Alois Straubinger und Resi Pesendorfer organisierten, teilweise von einem Geheimversteck im Toten Gebirge aus, den Widerstand gegen das braune Terrorregime.

Im Anschluss, um 23.15 Uhr, folgt "Hallstatt und das weiße Gold - Die Salz-Saga" - aus der ORF-Reihe "Universum History".