Das 3sat-Buchzeit-Team Copyright: ZDF/Steffen Matthes

Buchzeit – Talk über literarische Neuerscheinungen

Auf der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat auf der Buchmesse in Leipzig spricht Gert Scobel mit den Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher. "Buchzeit – Talk über literarische Neuerscheinungen" am Sonntag, 30. März, um 18.00 Uhr, widmet sich vier herausragenden Romanen aus den Frühjahrsprogrammen der Verlage. Diskutiert wird über: "Wiederholung" von Vigdis Hjorth, "Vogelkind" von Anne Enright, "Vermissen auf Japanisch" von Yukiko Tominaga sowie "Ich lebe und ihr seid tot. Die Parallelwelten des Philip K. Dick" von Emmanuel Carrère.

Literatur
So 30. Mär
18:00 Uhr
Erstausstrahlung

Gastland der Leipziger Buchmesse ist in diesem Jahr Norwegen. Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der bedeutendsten Gegenwartsautorinnen ihres Landes. Ihr neuer Roman "Wiederholung" wurde mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Kritikerpreis, ausgezeichnet. Vigdis Hjorth befasst sich darin mit ihren großen Lebensthemen - dem schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie, dem Ringen um die eigene Wahrheit und der Erinnerung, die einen so lange heimsucht, bis neues Erkennen möglich ist.

Die junge Irin Nell verdient ihren Lebensunterhalt mit Reiseberichten über Orte, die sie nie besucht hat. Ihr Großvater war ein berühmter Dichter. Sie hat ihn nie kennengelernt, fühlt sich ihm aber durch seine Lyrik verbunden – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, die selbst nach seinem Tod keinen Frieden mit ihm schließen kann: Anne Enright ist mit "Vogelkind" ein berührender Familienroman über vererbte Wunden, die oft schmerzhafte Liebe zwischen Mutter und Tochter und die versöhnende Kraft der Sprache gelungen, der mit dem "Writers' Prize for Fiction 2024" ausgezeichnet wurde.

Yukiko Tominaga ist in Japan geboren und aufgewachsen und lebt seit 2004 in den USA. In ihrem Debütroman "Vermissen auf Japanisch" erzählt sie von Kyoko, einer japanischen Einwanderin in den USA, die sich nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes als alleinerziehende Mutter in einer ihr fremden Kultur zurechtfinden muss. Während ihre Familie in Tokio keine Vokabel für das Wort "vermissen" kennt, ist es ihre jüdische Schwiegermutter, die ihr in ihrer Trauer und Wut beiseite steht.

"Ich lebe und ihr seid tot - Die Parallelwelten des Philip K. Dick" – so lautet der Titel des neuen Romans von Emmanuel Carrère. Philip K. Dick ist ein 1928 in Chicago geborener Science-Fiction-Autor, bekannt durch seine dystopischen Erzählungen und durch die Verfilmungen seiner Romane zu internationalen Blockbustern wie "Blade Runner", "Total Recall" und "Minority Report". Zeit seines Lebens hatte er mystische Visionen, fühlte sich von FBI und KGB beschattet und bezweifelte, ob er überhaupt ein Mensch oder vielmehr die Simulation einer Künstlichen Intelligenz sei. Emmanuel Carrère erzählt Dicks Leben vom Plattenverkäufer bis zum selbsternannten Messias in einem Amerika, das schon vor Jahrzehnten von Paranoia und Spaltung geprägt war.

Hauptabteilung Kommunikation

3sat-Presseteam
pressewhatever@3sat.de
Mainz, 06. Februar 2025