
Der Mann mit der kleinen Kamera – Wie ein Amateurfilmer Frieden im Krieg inszenierte
Zweiteiliger Dokumentarfilm von Andreas Kurz
Im Zweiten Weltkrieg filmt ein junger Österreicher sein Privatleben und seine Karriere beim nationalsozialistischen "Reichsarbeitsdienst". 80 Jahre später tauchen die Filme wieder auf. Die Aufnahmen zeigen das Leben einer Kleinfamilie, idyllisch inszeniert und außergewöhnlich schön gefilmt, bis das Bild eines Kindes hinter Stacheldraht zu sehen ist. Im zweiteiligen Dokumentarfilm "Der Mann mit der kleinen Kamera – Wie ein Amateurfilmer Frieden im Krieg inszenierte" am Dienstag, 28. Oktober, ab 22.25 Uhr, begibt sich Filmemacher Andreas Kurz auf eine Suche nach dem Amateurfilmer und den Hintergründen des Materials, rekonstruiert mithilfe von Historikerinnen und Historikern die Orte und die Entstehung der Filme und macht schließlich auch Nachkommen des Amateurfilmers ausfindig.
Der zweiteilige Dokumentarfilm ist vom 21.10.2025 bis 28.4.2026 in der 3satMediathek verfügbar.
Hier finden Sie Fotos zu "Der Mann mit der kleinen Kamera".
22:25 Uhr
Folgenübersicht:
22.25 Uhr: Der Mann mit der kleinen Kamera (1/2)
Die acht Filmrollen sind das Selbstzeugnis eines durchschnittlichen Kleinbürgers und die verharmlosende Darstellung seines Lebenswegs inmitten der schwierigsten Phase unserer Zeitgeschichte. Das Filmmaterial besitzt sowohl wegen seiner filmischen als auch wegen seiner inhaltlichen Qualität hohen Seltenheitswert. Wie an kaum einem anderen Material lässt sich an diesem Filmschatz die dringende Interpretationsbedürftigkeit historischer Zeugnisse zeigen. Die Lückenhaftigkeit der überlieferten Geschichte wird ebenso sichtbar wie die Gefahr, aus der Position eines später Geborenen über Menschen früherer Epochen moralisch zu urteilen.
23.20 Uhr: Der Mann mit der kleinen Kamera (2/2)
Teil zwei des Films zeigt, wer die Bilder gemacht hat und welche bittere Wahrheit hinter den idyllischen Aufnahmen steckt. Nach dem Eintritt in den "Reichsarbeitsdienst" dokumentiert der Amateurfilmer Otto P. die NS-Besatzung in West- und Osteuropa. In seinen Aufnahmen inszeniert er seinen Dienst als fröhliches Ferienlager. Was darf man den Bildern glauben? Im Gedenkjahr 2025 bietet der Film einen seltenen Blick von innen auf eine NS-Organisation und stellt die Frage, wie wir heute gesellschaftliche und politische Verantwortung übernehmen.
Den downloadbaren Trailer finden Sie hier.
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Annette Reichertreichert.awhatever@zdf.de
Mainz, 11. September 2025