Die 3sat-Preisträgerin des Berliner Theatertreffens © ZDF/Apollonia/Theresa Bitzan

Die 3sat-Preisträgerin Mirjam Stängl im Kurzporträt

Das 60. Theatertreffen in Berlin

Wichtig ist mir, eine Welt zu erschaffen, die komplett eigene Regeln hat, die nichts mit der Außenwelt zu tun haben. Diese Welt hat ihre eigene Logik, Dynamik und eine eigenständige skurrile Lebendigkeit. Meine Räume sind gleichwertige Mitspieler*innen mit den anderen Protagonist*innen auf der Bühne. Mirjam Stängl, Bühnen- und Kostümbildnerin

Theater

Geboren 1993 in Wien, studierte sie ab 2011 Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität Mozarteum in Salzburg, in diesem Rahmen entstanden zahlreiche eigene Projekte. Parallel dazu entwickelte sie mehrere Bühnenbilder für die Theatergruppe „bodi end sole“. Während ihrer Assistenzzeit an der Staatsoper Hannover entwarf sie 2017 das Bühnenbild für „Das Märchen vom Märchen im Märchen“. Weitere Bühnenbildassistenzen führten sie an das Staatsschauspiel Dresden und das Burgtheater Wien. Seit 2018 arbeitet sie frei, unter anderen am Kosmos Theater Wien, am Schauspielhaus Wien, am Théâtre National du Luxembourg, am Staatstheater Mainz und dem Wiener Burgtheater.

Mirjam Stängl ist Mitglied des Kollektivs tangent.COLLABORATIONS, mit dem sie Produktionen wie „DIE REISE. Ein Trip“ (2020) am WERK X- Petersplatz und dem Théâtre National du Luxembourg sowie die Stückentwicklung „O KOSMOS! Eine Versuchsanordnung“ (2022) am Kosmostheater Wien realisierte. 2021 gestaltete sie das Bühnenbild für die Produktion „Oxytocin Baby“ am Schauspielhaus Wien, das mit einem Nestroypreis ausgezeichnet wurde. Regelmäßige Zusammenarbeiten verbinden sie mit den Regisseurinnen Kathrin Herm und Rieke Süßkow.

Eine ihrer aktuellen Arbeiten ist das Bühnenbild für Zwiegespräch, das neue Stück von Peter Handke am Akademietheater Wien, in der Inszenierung von Rieke Süßkow, das zum 60. Berliner Theatertreffen (12. bis 28. Mai 2023) eingeladen ist.  

„Bei ‚Zwiegespräch‘ funktioniert ganz viel über Licht. Es spielt eine riesengroße Rolle. Das monochrome Natriumdampflicht entzieht dem Bühnenbild und den Menschen auf der Bühne alle Farben. Wir lassen dann durch weißes Licht die Farben der Welt - Rosa und Grün - erst Stück für Stück erscheinen. Wir spielen dadurch mit den Fragen: Was ist An- und was ist Abwesend? Was Vergangenheit? Was Zukunft? Das Licht und die Wegnahme der Farben macht diese Welt so geheimnisvoll.“ So Mirjam Stängl über ihre Arbeit.

Mirjam Stängl erhält den mit 10 000.- Euro dotierten 3sat Preis für das Bühnenbild.

Den 3sat-Preis zu erhalten, ist für mich ein sehr schönes Gefühl. Ich sehe es als eine große Anerkennung für den Bühnenbild-Beruf. Das freut mich total, weil ich das Gefühl habe, da gerät etwas in Bewegung. Ich denke, es hat auch damit zu tun, dass wir uns gemeinsam entschieden haben, in Zwiegespräch dem Bühnenbild diesen großen Raum zu überlassen. Es ist total schön, dass das erkannt wird.“

Hauptabteilung Kommunikation

Stefanie Wald
wald.swhatever@zdf.de
Mainz, 03. April 2023