
Die 3satDokumentarfilmzeit im März
Montag, 10. März 2025, 22.25 Uhr
Was tun?
Dokumentarfilm von Michael Kranz, Deutschland 2020
Ein 15-jähriges Mädchen in einem roten Sari sitzt auf einem schäbigen Bett, zögernd unterbricht sie das Interview: "Gibt es keinen anderen Weg für uns Frauen als den des Leides?" Und: "Gibt es überhaupt einen Weg?" Bewegt von dieser Szene in Michael Glawoggers "Whore's Glory" macht sich der Filmstudent Michael Kranz auf die Suche nach dem Mädchen. Eine Reise, die ihn immer tiefer in die Welt der bangladeschischen Zwangsprostitution führt. In "Was tun" begegnet der Filmautor Hafeza, deren Widerstand sie ins Krankenhaus bringt, Redoy, der unter dem Bett schläft, in dem seine Schwester Freier bedienen muss - und Menschen, die trotz allem die Hoffnung auf eine gerechtere Welt nicht aufgegeben haben.
22:25 Uhr
Montag, 17. März 2025, 22.25 Uhr
Glück ist mein Name – Eine Stimme gegen Femizid
Dokumentarfilm von Nick Read, Deutschland 2023
"Glück ist mein Name" erzählt die inspirierende Geschichte einer kurdischen Teenagerin, Mutlu Kaya, die aus einer abgelegenen Gemeinde im Südosten der Türkei stammt. Im Alter von 19 Jahren stand sie kurz vor dem Ruhm, als sie das Finale von "Turkey's Got Talent" erreichte. Tage später wurde sie von einem Mann angeschossen, der versuchte, sie zu entführen. Trotz aller Widrigkeiten überlebte Mutlu, aber mit lebensverändernden Verletzungen und einer Kugel in ihrem Gehirn. Auch nach ihrer Genesung kann Mutlu der Realität der eskalierenden Angriffe auf türkische Frauen nicht entkommen: Ihre Betreuerin und Schwester Dilek wird von ihrem Freund getötet, und eine Nachbarin wird von ihrem Verlobten ermordet. Trotz ihrer Behinderung kämpft Mutlu unerbittlich um Gerechtigkeit für ihre Schwester, unterstützt von ihrer stets loyalen Familie: Mutter Hanim, der älteren Schwester Songul und Bruder Hakan.
Montag. 24. März 2025, 22.25 Uhr
Gelbes Trikot
Die Schweizer Radlegende Hugo Koblet
Dokumentarfilm von Daniel von Aarburg, Schweiz 2011
Hugo Koblet (1925-1964) ist einer der schillerndsten Schweizer Sportler. 1950 gewinnt der Radrennfahrer völlig unerwartet als erster Nicht-Italiener den Giro d'Italia. Der Bäckersohn aus dem Zürcher Rotlichtviertel wird schlagartig weltberühmt. Die Frauen liegen dem schönen und weltgewandten Koblet zu Füßen, die Radsportwelt bewundert ihn für seinen eleganten Fahrstil, und die Presse reibt sich ob seiner zahlreichen Eskapaden die Hände. Nach dem Gesamtsieg an der Tour de France 1951 - bei seiner ersten Teilnahme - nimmt sein Höhenflug ein abruptes Ende: Nachgewiesener Dopingmissbrauch beendet seinen kometenhaften Aufstieg. Der notorische Frauenheld kommt ins Straucheln und steht bald darauf vor dem Ruin. Hugo Koblet findet vier Tage nach einem bis dato ungeklärten Autounfall am 6. November 1964 den frühen Tod. Bis heute ranken sich Gerüchte um sein Ende - war es ein Unfall oder ein Selbstmord als Verzweiflungstat?
Montag, 31. März 2025, 22.25 Uhr
Aufzeichnungen aus der Unterwelt
Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, Österreich 2020
Im Milieu der Wiener Unterwelt der 1960er-Jahre herrscht Unruhe: Mitten im Geschehen stehen der Wienerlied-Sänger Kurt Girk und sein legendärer Freund Alois Schmutzer. Beide müssen ihre Nähe zum illegalen Kartenspiel "Stoß" in einem umstrittenen Prozess mit langen Haftstrafen verbüßen. In ruhigen Schwarz-Weiß-Bildern erzählen die charismatischen Protagonisten über diese Zeit aus einer noch nie gezeigten Perspektive. In Gasthäusern und kargen Räumen sitzen die beiden am Tisch und teilen Erinnerungen an ihre Kindheit in den Kriegsjahren und an die Nachkriegszeit, als sie berühmt-berüchtigt waren. Der Dokumentarfilm "Aufzeichnungen aus der Unterwelt" des erfolgreichen Dokumentarfilmer-Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel ist nicht nur eine Liebeserklärung an ein vergangenes Wien, sondern auch ein Sittenbild österreichischer Nachkriegsgeschichte.
Bilder finden Sie hier.