
Die beste Demokratie der Welt?
Ein Film über das politische System der Schweizer und eine Gesprächsrunde zu "Demokratie in der Krise"
Die Schweizer sind stolz auf ihre direkte Demokratie und größtenteils zufrieden mit ihrer Regierung. In Deutschland nimmt die Unzufriedenheit stetig zu. Roger Brunner wagt in der SRF-Dokumentation "Die beste Demokratie der Welt? Das Schweizer Modell als Idee für Deutschland?" am Donnerstag, 3. Juli 2025, um 20.15 Uhr, ein Gedankenexperiment und fragt: Was wäre, wenn das politische Deutschland mehr Schweiz wagen würde? Im Anschluss, um 21.05 Uhr, folgt "Sternstunde Philosophie Extra von der phil.COLOGNE". Darin diskutiert die Schweizer Philosophin und Moderatorin Barbara Bleisch mit ihren Gästen über "Demokratie in der Krise – hat das Volk hat immer recht?“. Erstausstrahlungen.
20:15 Uhr
Demokratien werden weltweit beschädigt, die Fragmentierung der Parteienlandschaft schreitet auch in Deutschland und Österreich weiter voran, rechtsextreme Parteien werden immer stärker und Regierungsbildungen immer schwieriger. Wie sieht es in der Schweiz aus? Wie ist dort das politische System aufgestellt? Könnten die dortigen Volksentscheide ein Vorbild sein?
In der 3sat/SRF-Dokumentation "Die beste Demokratie der Welt? Das Schweizer Modell als Idee für Deutschland?" erklärt Filmemacher Roger Brunner das politische System der Schweiz. Er fragt in Deutschland bei Spitzenpolitikerinnen und -politikern von links bis ganz rechts nach, ob in diesen Zeiten eine Konkordanzregierung nicht für mehr Stabilität und weniger Streit sorgen würde – und was aus dem "mehr Demokratie wagen" von Ex-Kanzler Willy Brandt geworden ist. Zu Wort kommen auch Jugendliche einer Abiturklasse in Leipzig, die klare Erwartungen an die Regierung haben.
"Demokratie in der Krise – hat das Volk hat immer recht?" ist das Thema der im Anschluss um 21.05 Uhr folgenden "Sternstunde Philosophie Extra von der phil.COLOGNE". Die liberale Demokratie ist in vielen Ländern unter Druck, die Skepsis an demokratischen Verfahren wächst. Und mit ihr die Wut der Bürger. Die Schweiz ist mit ihrer direkten Demokratie von den DACH-Ländern das mit Abstand föderalistischste. Die Kantone haben einen großen Gestaltungsrahmen. Doch letztlich liegt die Macht stets beim Volk, das mit Referenden seine Initiativen lancieren kann. Allerdings: Volksentscheide sind auch in der Schweiz Minderheitsentscheidungen. Denn zur Urne geht weniger als die Hälfte aller Menschen, die in der Schweiz leben. Einerseits, weil nur Menschen mit Schweizer Pass und über 18-Jährige stimm- und wahlberechtigt sind, andererseits wegen der wachsenden Zahl der Nicht-Wähler. Ist die Schweiz also wirklich das Demokratie-Musterland? Und ist die direkte Demokratie noch zeitgemäß angesichts der Tatsache, dass sie beispielsweise ungeeignet scheint, griffige Maßnahmen gegen den Klimawandel voranzutreiben? Ist sie gerecht vor dem Hintergrund, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht? Hat die Demokratie ihren Zenit womöglich überschritten? Oder bleibt sie, wie Winston Churchill es einst formulierte, nach wie vor die schlechteste aller Regierungsformen, abgesehen von allen anderen?
Über diese und viele anderen Fragen diskutiert die Schweizer Philosophin und Moderatorin Barbara Bleisch auf der Phil.Cologne mit der deutschen Schriftstellerin und Podcasterin Jagoda Marinić, mit dem schweizerisch-britischen Historiker Oliver Zimmer und dem schweizerisch-deutschen Schriftsteller Jonas Lüscher.
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