"Die Schweiz und das Gold"
Reportage über Goldproduktion und die Rückverfolgung von Lieferketten
Die Schweiz ist die internationale Drehscheibe für Gold – nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel des Edelmetalls verarbeitet: Schweizer Raffinerien schmelzen zwischen einem Drittel und der Hälfte allen weltweit verarbeiteten Goldes. Ist es einmal geschmolzen, kann niemand mehr nachvollziehen, woher es ursprünglich kam: eine Tatsache, die große Herausforderungen und Verantwortung mit sich bringt. In seiner Reportage "Die Schweiz und das Gold" (Erstausstrahlung) am Dienstag, 10. Dezember 2024, 22.25 Uhr, in 3sat geht Filmemacher Dave D. Leins der Frage nach, wie gut rückverfolgbar das in der Schweiz verarbeitete Gold ist. Der Film liefert eindrückliche Bildern aus der Goldproduktion in der Schweiz und in Ghana zu einer Zeit, in der Goldpreis gerade wieder von Rekordhoch zu Rekordhoch jagt.
22:25 Uhr
Vier der sieben größten Goldraffinerien der Welt befinden sich in der Schweiz. Im vergangenen Jahr warf die UNO dem Schweizer Staat vor, dass dessen Gesetze in Bezug auf die Nachverfolgung von Gold zu schwach seien. Die Schweiz könnte ein Einfallstor für Gold sein, hinter dem Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit, Quecksilbervergiftungen, Umweltzerstörung oder die Finanzierung illegaler Gruppierungen steht. Branche und Regierung beteuern jedoch, es gäbe große Bemühungen, die Lieferketten transparent zu machen. Was aber wird getan, damit kein "schmutziges" Gold in der Schweiz landet und welche Konsequenzen hat das Geschäft für die Abbauländer?
Für seine Reportage besucht Dave D. Leins Goldraffinerien in der Schweiz, lässt sich erklären, welche Maßnahmen ergriffen werden und wie diese funktionieren. Er spricht außerdem mit dem UNO-Sonderberichterstatter für Giftstoffe und Menschenrechte, Marcos Orellana, dem Antikorruptionsexperten und Autoren des Buchs "Goldwäsche", Mark Pieth, mit Christoph Wild, dem Chef des Branchenverbands und der NGO Swissaid, die schon lange dafür kämpft, die Bedingungen im Goldabbau zu verbessern.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, auf welch verschiedenen Wegen Gold gewonnen wird, reist der Schweizer Filmemacher nach Ghana, dem größten Goldproduzenten Afrikas. Er besucht eine große industrielle Mine und eine kleine illegale. Er möchte im Land selbst herausfinden, wo die Herausforderungen bei der Rückverfolgung der Lieferketten liegen und was unternommen wird, um Verbesserungen zu erreichen.
Im Anschluss, um 23.20 Uhr, zeigt 3sat die Dokumentation "Zuwanderungsparadies – Die Schweiz als Erfolgsmodell?" (Erstausstrahlung) von Beat Häner. Die Schweiz ist europaweit das Flächenland mit der höchsten Arbeitszuwanderung. Seit der Jahrtausendwende ist die Schweizer Bevölkerung um fünfundzwanzig Prozent gewachsen. Das Wachstum hat vor allem mit dem attraktiven Arbeitsmarkt zu tun, der dem Land Wohlstand bringt. Eine Volksinitiative will diese Migration nun stoppen. Der Film zeigt die Entwicklung der letzten Jahrzehnte und beleuchtet den aktuellen Disput.
Bilder zu beiden Dokumentationen finden Sie hier.
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Jessica Zobelzobel.jwhatever@zdf.de
Mainz, 19. November 2024