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Drei Stacheln im russischen Fleisch – Litauen, Lettland, Estland

Zweiteilige Dokumentation von Alfred Schwarz

Litauen, Lettland und Estland haben sich vor über 30 Jahren von der sowjetischen Vorherrschaft befreit. Seit 2004 sind die drei "baltischen Tiger" EU-Mitglieder. Wirtschaftlich top, politisch fest mit dem Westen verbunden, aber mit einer bedeutenden russischen Minderheit. Mit Archivaufnahmen, neuem selbst gedrehten Filmmaterial, in Gesprächen mit Historikerinnen und Historikern, Politikerinnen und Politikern, Künstlerinnen und Künstlern und Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten verknüpft die zweiteilige Dokumentation "Drei Stacheln im russischen Fleisch – Litauen, Lettland, Estland" am Dienstag, 6. Februar 2024, ab 22.25 Uhr die Historie mit der heutigen Lebensrealität in den Ländern.

Dokumentation
ab
Di 06. Feb
22:25 Uhr
Mit einer Erstausstrahlung

Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gelangen Litauen, Lettland und Estland wieder in den Fokus der Weltpolitik und werden wohl für die nahe Zukunft Europas im Konflikt mit Russland eine Schlüsselrolle spielen. Vor über 30 Jahren konnten sich die heutigen "drei Tigerstaaten" als erste von der sowjetischen Herrschaft befreien, seit 2004 sind sie Mitglieder sowohl der EU und der NATO. Wirtschaftlich entwickeln sie sich rasant, vor allem im Digitalbereich sind sie führend in Europa.

 

Über Jahrhunderte dominierte die skandinavische, deutsche und russische Vorherrschaft in diesem nördlichen Teil Europas. Noch heute werden die drei baltischen Staaten oft nur als ehemalige russische Einflusszonen wahrgenommen. Doch die Menschen dort beharren auf ihrer eigenen Identität und fühlen sich als fester Bestandteil im modernen Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die baltischen Staaten Sowjetrepubliken – gegen den Willen der Bevölkerung. Es gab militärischen Widerstand der baltischen Völker: Die "Waldbrüder" kämpften als Partisanen gegen die sowjetische Herrschaft an, letztlich jedoch vergeblich. Für die Sowjetunion wurden Litauen, Lettland und Estland zum "Fenster nach Europa". Nach dem Tod Josef Stalins setzte unter Nikita Chruschtschow eine Liberalisierung ein. Trotzdem gab es immer noch Widerstand. In den 1990er-Jahren erreichte der Widerstand seinen Höhepunkt, mittlerweile hatte Michail Gorbatschow Glasnost und Perestroika gebracht. 1990 erklärten die drei baltischen Staaten als erste der sowjetischen Republiken ihre Unabhängigkeit. Ein Jahr später wurde diese, trotz Widerstands aus Moskau, auch erreicht. Es folgte eine umstrittene "Entrussifizierung" mit Sprachengesetzen und der Liquidierung von sowjetischen Denkmälern, was zu erheblichen Spannungen innerhalb der neuen Republiken führte. 2004 traten die baltischen Staaten sowohl der EU als auch der NATO bei und sind seitdem ein fester Bestandteil des "neuen" Europas.

 

Wie lebt man dort heute? Was treibt die Bewohnerinnen und Bewohner an? Eine Dokumentation über die Geschichte, Identität und Gegenwart der drei baltischen Staaten.

 

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Den downloadbaren Trailer (nach Login) finden Sie hier.

Hauptabteilung Kommunikation

Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 21. Dezember 2023
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