Die niederländische Virologin Reina Sikkema untersucht Wildvögel auf Krankheitserreger
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Keimen auf der Spur – Wie eng Mensch, Tier und Umwelt verbunden sind

Klimaerwärmung, Monokulturen und dichte Lebensräume schaffen ideale Bedingungen für Krankheitserreger. Sie bedrohen die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Welche Rolle Tigermücken, sexbesessene Bakterien oder versalzte Gewässer bei der Ausbreitung von Pathogenen spielen, wird in den Laboren der sogenannten "One Health"-Forschung untersucht. Dort werden Ökosysteme, Tiergesundheit und Humanmedizin gemeinsam betrachtet. Die Dokumentation "Keimen auf der Spur - Wie eng Mensch, Tier und Umwelt verbunden sind" am Mittwoch, 20. November, um 21.05 Uhr, gibt Einblick in die Labore und Arbeitsfelder interdisziplinärer Gesundheitsforschung. Eine abwechslungsreiche Reise durch die Welt der Forschung. 

Dokumentation
Mi 20. Nov
21:05 Uhr
Erstausstrahlung

Anders als heimische Stechmücken kann die Tigermücke Zika-Viren oder Tropenkrankheiten wie Denguefieber übertragen. "Die Frage ist nicht ob, sondern wann Tropenkrankheiten auch in Europa zum Problem werden", warnt der Insektenexperte Andreas Vilcinskas. Er hat in Gießen das Fraunhofer-Institut für Insektenbiotechnologie aufgebaut. Dort werden biotechnologischen Bekämpfungsmethoden erforscht. "Mit Pestiziden vernichten wir ganze Ökosysteme, das schädigt nicht nur die Umwelt, sondern letztlich die Menschen", betont Vilcinskas. Im Fokus steht neben der Tigermücke auch die Schilf-Glasflügelzikade. Sie überträgt Bakterien auf Zuckerrüben und Kartoffeln und sorgt für massive Ernteausfälle. Auch in den Niederlanden ist man den Keimen auf der Spur. "Zugvögel können Viren nach Europa bringen, wo sie von Stechmücken auf Menschen übertragen werden", hält die Virologin Reina Sikkema fest. Mit ihrem Team erfasst sie Reiserouten und die Gesundheit von Vögeln. Bei einem Feldversuch mit Stechmücken haben die Forscher herausgefunden, dass diese mit Klimaveränderungen besser zurechtkommen als ihre Fressfeinde. Die Nutztiere im Blick behält man in Tirol. Im Sommer gehen die Kühe aus verschiedenen Betrieben gemeinsam auf die Almen. "Das ist ein wunderbarer Pool, um sich gegenseitig mit diversen Erregern anzustecken", erzählt der Veterinärmediziner Lorenz Khol. Beispielsweise mit einem Subtypen des Staphylococcus aureus. Das Bakterium verursacht bei Kühen Euterentzündungen. Gelangt es in die Milch, kann es, wenn daraus Rohmilchkäse hergestellt wird, bei Menschen zu Durchfallerkrankungen führen.

Bilder zur Dokumentation finden Sie hier.

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Mainz, 07. November 2024
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