"Love and 50 Megatons": Ein Mädchen beobachtet interessiert von der Stadt aus einen alltäglichen Kernwaffentest © ZDF und SWR/Filmakademie BW

Von Raketen-Liebe bis Existenzkampf im Alter: Eine Kurzfilmnacht in 3sat

3sat zeigt fünf außergewöhnliche Kurzfilme aus deutscher Produktion

Kurzfilme sind nicht nur ein ideales Medium für Nachwuchsregisseurinnen und -regisseure, sondern bieten auch arrivierten Filmschaffenden eine geeignete Plattform, um gesellschaftlich relevante Themen in verdichteter und oftmals unkonventioneller Form auf den Punkt zu bringen. In einer Kurzfilmnacht am Samstag, 7. Oktober 2023, zeigt 3sat fünf bemerkenswerte Produktionen, die zwischen 2018 und 2021 in Deutschland entstanden sind. Die vielfältige thematische Palette reicht dabei von Einsamkeit im Alter über soziale Ausgrenzung bis hin zur ungewöhnlichen Liebe zu einer Rakete. In den Besetzungslisten sind bekannte Gesichter wie Lavinia Wilson und Sidonie von Krosigk vertreten.

Film
ab
Sa 07. Okt
22:45 Uhr

Den Auftakt zur 3sat-Kurzfilmnacht macht um 22.45 Uhr die skurrile Fantasy-Liebesgeschichte "Love and 50 Megatons" (Deutschland 2021), die Cornelius Schick nach einem Drehbuch von Janosch Kosack inszeniert hat. Im Mittelpunkt steht der Techniker Paul (Hendrik Heutmann), der in einer Stadt lebt, die durch eine Mauer geteilt ist. Die dadurch entstandenen beiden Seiten streiten darüber, welche von ihnen die Gute ist. Pauls Freund Friedrich (Michael Pink) will den Konflikt mit einem nuklearen Erstschlag beenden, doch Paul träumt von einer friedlichen Lösung. Er verliebt sich in Mary (Martina Schöne-Radunski), bei der es sich allerdings um keine gewöhnliche Frau handelt – sondern um eine Interkontinentalrakete mit einem 50-Megatonnen-Nuklearsprengkopf.

 

Um 23.25 Uhr folgt Veronika Hafners Drama "Unter der Welle" (Deutschland 2021), das 2022 beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken als "Bester mittellanger Film" ausgezeichnet wurde und zudem den Publikumspreis in dieser Kategorie erhielt. Der frühere Kinderstar Sidonie von Krosigk ("Bibi Blocksberg") spielt darin eine junge Frau namens Louise. Sie absolviert in einem abgelegenen Yoga-Retreat ein Führungskräftetraining. Dabei gerät die vermeintliche Wohlfühlatmosphäre schon bald ins Kippen, als Louise sich weigert, traumatische Erinnerungen preiszugeben.

 

In der Tragikomödie "Der Greteltrick" (Deutschland 2018) von Milena Aboyan, die 3sat um 0.05 Uhr ausstrahlt, ist Brigitte Janner in der Rolle der 80-jährigen Titelfigur Gretel zu sehen. Diese ist verwitwet und fürchtet sich vor der Einsamkeit, nachdem auch noch ihre beste Freundin Sophie stirbt. Auf Sophies Beerdigung kommt Gretel mit einem kleinen Jungen ins Gespräch und gibt sich später als dessen entfernte Tante aus. Damit verschafft sie sich Zugang zu einer neuen Familie – muss allerdings permanent befürchten, dass ihr Schwindel auffliegt.

 

Um das Thema Ausgrenzung dreht sich ab 0.35 Uhr die von Johanna Thalmann inszenierte Satire "Holy Moms" (Deutschland 2018). Lavinia Wilson verkörpert darin die fürsorgliche Mutter Liv, die für ihre 14-jährige Tochter eine unvergessliche Geburtstagsfeier mit deren besten Freundinnen auf die Beine stellen möchte.  Doch als Liv in der Chatgruppe "Holy Moms" schreibt, dass auch die frühreife Rosie (Emma Preisendanz) dabei sein soll, schlagen die Helikoptermütter Alarm.

 

Um 1.00 Uhr beschließt das 2022 mit dem Studenten-Oscar in Silber prämierte Sozialdrama "Eigenheim" (Deutschland 2021) die 3sat-Kurzfilmnacht. Filmemacher Welf Reinhart erzählt hier die Geschichte eines von Ingrid Farin und Reinhart Firchow gespielten Münchener Rentnerehepaares, das aufgrund einer Eigenbedarfskündigung seine Wohnung verlassen muss. Die Suche nach einer neuen Bleibe wird für die beiden zum Existenzkampf.

 

Fotos zu den Kurzfilmen finden Sie hier. 

Hauptabteilung Kommunikation
Programmkommunikation

Claudia Hustedt
hustedt.cwhatever@zdf.de
Mainz, 29. August 2023