Getrennte Wege: Anders als in den meisten deutschen Städten trennt Sevilla Rad- und Autoverkehr zumeist strikt voneinander. @ZDF und Timo Gramer

"WissenHoch2" mit "Streit ums Fahrrad - Wem gehört die Straße?" und "scobel - Die empfindsame Gesellschaft"

Eine neue Wissenschaftsdoku und eine neue Ausgabe von "scobel"

Das Fahrrad ist wichtiger Teil der Verkehrswende. Doch oft fehlt der Raum für eine sichere Verkehrsteilnahme, egal ob zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto. In Deutschland gibt es fast 83 Millionen Fahrräder, fast jedes zweite neu verkaufte Rad hat einen Motor. Damit steigt auch die Zahl der Verkehrsunfälle stark an, um mehr als 60 Prozent bei E-Bikes. Im europäischen Jahr des Fahrrads befasst sich "WissenHoch2" am Donnerstag, 14. März 2024, um 20.15 Uhr in der Wissenschaftsdokumentation "Streit ums Fahrrad - Wem gehört die Straße?" mit dem Gefährt. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über "Die empfindsame Gesellschaft". Erstausstrahlungen.

WissenHoch2
ab
Do 14. Mär
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Das Fahrrad gilt vielen nicht mehr nur als umweltfreundlicher Alltagshelfer, sondern auch als heiß diskutiertes Statussymbol. Soziologe Ansgar Hudde von der Universität Köln hat herausgefunden, dass Menschen, je gebildeter und urbaner sie sind, auch desto häufiger radeln. Dies verstärke noch die bestehenden sozialen und gesundheitlichen Unterschiede. Unfallforscher Siegfried Brockmann verweist auf die hohen Unfallzahlen mit E-Bikes sowie auf bislang fehlende Infrastrukturen - denn beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur hinkt Deutschland hinterher. Wie schaffen man eine bessere Mobilität, ohne sich gegenseitig auszuspielen? Professorin Angela Francke von der Universität Kassel erläutert vielversprechende neue Verkehrskonzepte in Deutschland und Europa. Wie fährt es sich als Radfahrer in der Stadt, wie auf dem Land ohne eigenen Radweg? Das soll ein Experiment in Berlin und im brandenburgischen Kremmen-Linum untersuchen. Andere europäische Städte können als Vorbilder gelten. So ist Sevilla binnen weniger Jahre zum "Hidden Champion" des Radverkehrs mutiert. In Amsterdam erläutert Städteplanerin Dr. Meredith Glaser, inwiefern Fahrradfahren in den Niederlanden schon immer auch eine politische und soziale Komponente hat. Utrecht gilt mit dem meistbefahrenen Radweg Europas und dem größten Parkhaus der Welt als leuchtendes Vorbild. Gleichzeitig fühlen sich auch dort immer mehr Menschen unsicher, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Sie pochen lautstark auch auf ihre Rechte für mehr Lebensqualität und Sicherheit im Straßenverkehr.

Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel - Die empfindsame Gesellschaft". Ob gegenüber Politikern, dem Weltgeschehen oder einfach nur im Straßenverkehr: Die Menschen sind dünnhäutiger geworden. Aus Kleinigkeiten entstehen Konflikte bis hin zu blankem Hass. Dünnhäutige Menschen sind leicht reizbar. Sie vertragen keine Kritik und neigen zu emotionalen Ausbrüchen. Diskursive Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden sind unmöglich. Für den gesellschaftlichen Frieden ist diese Gemengelage Gift. In einer Zeit, in der jeder seine Meinung in den sozialen Medien kundtun kann, scheint die Toleranz für andere Ansichten immer geringer zu werden. Gefühlt hat sich dieser Zustand der Dünnhäutigkeit seit dem Corona-Lockdown massiv verstärkt. Doch warum ist das so? Wie man mit Meinungsverschiedenheiten richtig umgeht, die eigene Sensibilität korrekt einschätzt und wie man einen respektvollen und konstruktiven Dialog fördern kann - über diese und viele andere spannende Aspekte des Themas diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. 

 

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.

 

Fotos zu den Sendungen finden Sie hier

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 27. Dezember 2023